Mais ist sehr wassereffizient

Futteranbau für Öko-Betriebe

Silomais konnte trotz Trockenheit und hoher Temperaturen im August überzeugen. Die Ergebnisse des Landessortenversuches Öko-Silomais 2020 stellt Reinhard Schmidt, LLH, Fachgebiet Ökologischer Landbau, vor.

Sorten mit sicherer Abreife erhöhen die Anbausicherheit.

Foto: Schmidt

Silomais ist in vielen Öko-Milchviehbetrieben zu einer wichtigen Futterpflanze geworden. Seine hohen TM-Erträge in Kombination mit den sehr hohen Stärkeerträgen machen ihn nicht nur auf Betrieben mit knappen Flächenressourcen zu einer wichtigen Futterkomponente. Ein weiterer Vorteil des Maisanbaues liegt in der effizienten Wassernutzung. Als tropische C4-Pflanze kann er bei hohen Temperaturen optimal Kohlenstoff assimilieren.

Anhaltende Trockenheit bringt auch Mais an seine Grenzen

Eine Einheit für die Wassereffizienz ist der Transpirationskoeffizient (TK). Er gibt an, wieviel Liter Wasser pro kg TM erforderlich ist. Der TK für Mais ist mit etwa 300 l H2O/ kg TM sehr effizient. Im Vergleich dazu liegt Rotklee bei zirka 650 und Luzerne sogar bei über 700 l H2O/ kg TM. Allerdings haben die Jahre 2018 und 2019 gezeigt, dass bei anhaltender Trockenheit auch Mais an seine Grenze stoßen kann.

Dies liegt daran, dass Mais besonders von der Blüte bis zur Kornfüllungsphase, also relativ spät im Vegetationsjahr, einen hohen Wasserbedarf hat, während andere Kulturen Winter- und Frühjahrsniederschläge effektiver nutzen können. Auch bei der Wasserversorgung aus tieferen Bodenschichten ist Mais nicht so effektiv wie etwa Rotklee oder Luzerne, da die höchste Wurzeldichte des Maises sich in einer Tiefe bis 30 cm befindet.

Nicht zu früh aussäen

Für einen schnellen Aufgang muss der Boden zur Saat eine Temperatur von mindestens 8 bis 10 °C aufweisen und die Aussaat in einer anhaltend warme Witterungsphase erfolgen. Frühe Saaten (April) sind im Ökolandbau daher selten erfolgsversprechend. Saaten Anfang bis Mitte Mai sind häufig günstiger. Bei späteren Saatterminen ist die Siloreifezahl der Sorte anzupassen. Nur mit einer ausgereiften Sorte lässt sich auch ein guter Stärkegehalt und -ertrag einfahren. Ziel ist es, dass die optimale Silierreife bei einem Trockenmassegehalt zwischen 32 und 35 Prozent erreicht wird. Sehr spät abreifende Sorten bergen, besonders bei späteren Aussaatterminen, das Risiko einer nicht abgeschlossenen Stärkeeinlagerung.

Neben einer zügigen Keim- und Jugendentwicklungsphase kann auch die Blattstellung sich positiv auf die Unkrautunterdrückung auswirken. Frohwüchsige Sorten mit breiten und herabhängenden Blättern (planophil) lassen, aufgrund besserer Beschattung und früherem Reihenschluss, ein besseres Beikrautunterdrückungsvermögen erwarten als Sorten mit schmalen und steil stehenden Blättern (erectophil).

Versuchsanlage mit 13 Sorten

Der Silomaisversuch umfasste 2020 insgesamt 13 Sorten von denen acht mindestens im dritten Prüfjahr und weitere drei Sorten im zweiten Jahr in Frankenhausen standen. Zwei Sorten (Fortop und SY Talismann) standen erstmalig im Landessortenversuch. Das Spektrum der Reifegruppe der geprüften Sorten reichte von früh (Siloreifezahl S 170-220) bis mittelfrüh (S 230-240). Bei einem Prüfglied handelte es sich um eine sogenannte Population aus Öko-Züchtung (Weihenstephaner 2), die einer Siloreifezahl von 240 zuzuordnen ist (Angaben des Züchters). Alle anderen Prüfglieder waren Hybriden. Als Bezugsbasis (BB) für die Verrechnung wurden die dreijährig geprüften Hybridsorten herangezogen.

2020 stand der Versuch auf einem eher flachgründigen Standort mit zirka 45 Bodenpunkten. Die Versuchsfläche wurde kurz vor der Aussaat mit 30 m³ Biogassubstrat gedüngt, was einer Menge von zirka 110 kg/ha Ammoniumstickstoff entsprach.

Ausgesät wurden am 6. Mai zirka 13 keimfähige Körner/m2 mit einer vierreihigen Einzelkornsämaschine (75 cm Reihenabstand). Nach dem Auflaufen wurde der Bestand auf 11 Pflanzen/m2 vereinzelt. Die Unkrautregulierung im Parzellenversuch wurde maschinell mit dem Striegel und der Scharhacke vorgenommen.

 – LW 5/2021