Meist erreichen nur die E-Weizen Backqualität

Landessortenversuche Öko-Winterweizen

Die Ergebnisse der Landessortenversuche (LSV) geben den Landwirten darüber Aufschluss, welche Sorten für den Back- beziehungsweise Futterweizenanbau geeignet sind. Reinhard Schmidt vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen fasst die Ergebnisse der drei hessischen Landessortenversuche zu Öko-Winterweizen zusammen.

Der direkte Vergleich offenbart die Sortenunterschiede.

Foto: Schmidt

Durch den direkten Sortenvergleich werden nicht nur die Unterschiede im Ertrag und der Qualität deutlich. Auch Unterschiede in pflanzenbaulichen Merkmalen, wie Jugendentwicklung und Krankheitsanfälligkeit, werden ermittelt und können so bei der Sortenwahl mitberücksichtigt werden.

Die Wahl der Weizensorte bestimmt im Ökolandbau im erheblichen Maße, ob der Stickstoff vorrangig in Rohprotein und damit Qualität (Backfähigkeit) oder in Kornertrag umgesetzt wird. Der Landwirt stellt somit bereits bei der Sortenwahl die Weichen für Back- oder Futterweizen.

Neben der Sortenwahl beeinflussen aber auch Standort, Fruchtfolge, Düngung und die Witterung das Qualitätsniveau. Die Sortenergebnisse der letzten Jahre zeigen, dass meist nur Sorten der Qualitätsgruppe E (Eliteweizen) Backqualität erreichen. Aber selbst aus diesem Qualitätssegment gibt es Sorten, die den verfügbaren Stickstoff stärker in Ertrag umsetzen und so nur unzureichende Qualitäten erzielen.

Meistens sind diese Sorten unter konventionellen Bedingungen gezüchtet worden und benötigen entsprechende (Mineral)-Stickstoffgaben, um die nötigen Qualitätsziele zu erreichen. Um diese Sorteneigenschaften zu erkennen, werden in Hessen auf drei Standorten Landessortenversuche zum Öko-Winterweizen durchgeführt.

 – LW 39/2025