Milch und Milchprodukte sind gefragt

Milch und Milchprodukte erfreuen sich großer Beliebtheit bei den Verbrauchern, wie eine aktuelle Forsa-Studie feststellt: Für nahezu jeden Deutschen (97 Prozent) gehören Milchprodukte zur täglichen Ernährung, nur Obst und Gemüse (99 Prozent) gehen häufiger über die Ladentheken. Die Milch (92 Prozent) steht in der Rangfolge sogar noch vor Geflügel und Fleisch (90 Prozent).

Wie gut, dass die Produktpalet­te rund um Milch und Milchprodukte so groß ist. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Außerdem bieten die Molkereien immer wieder Neues an, wie Jog­hurt nach griechischer oder türkischer Art, Tsatsiki, Grüne Soße und Kaffee-to-go-Milchmischgetränke. Diese Produkte kommen zum einen dem Wunsch des Verbrauchers nach Convenience-Produkten nach, zum anderen stillen sie die Sehnsucht nach regionalen Gerichten oder lassen Urlaubsgefühle aufkommen.

Laut Deutschem Bauern­ver­band produzieren rund 69 000 Milchbauern hierzulande die ernährungsphysiologisch gesunde und qualitativ hochwertige Milch. Zunehmend höhere Anforderungen und Standards in der Milchviehhaltung, die Politik, Handel und auch die Verbraucher fordern, erschweren den Milchbauern allerdings die Produktion. Mit den Auflagen gehen meist höhere Produktionskosten einher, sodass Milch­erzeuger selbst bei steigenden Marktpreisen nicht automatisch auch mehr Geld erlösen.

Dass, so ein Forsa-Ergebnis, mehr als die Hälfte der Ver­brau­cher (55 Prozent) nicht glaubt, dass sich „die deutsche Milch­wirtschaft stark für das Wohlergehen der Kühe einsetzt und es den Kühen in modernen Milchviehbetrieben gut geht“, verwundert eher. Viele Milcherzeuger investieren laufend in eine verbesserte Haltungstechnik, und beim Neubau von Ställen spielt das Tierwohl eine sehr große Rolle. Nur Tiere, die gut gehalten werden, bringen eine hohe Leistung.

Um kritischen Stimmen entgegenzutreten, sind viele Milchviehhalter besonders aktiv in der Öffentlichkeitsarbeit. Eine Chance, um mit Verbrauchern ins Gespräch zu kommen, ist der „Tag der Milch“ am 1. Juni: Wer seinen Hof für Besucher öffnet und über die moderne Milchviehhaltung und -erzeugung informiert, kann bestimmt manches Missverständnis ausräumen.

Stephanie Lehmkühler – LW 22/2017