Milchmarkt beeinflusst die Zuchtviehvermarktung

Preisniveau der Aprilauktion in Alsfeld gesunken

Die in den vergangenen zwei bis drei Wochen auf Molkereiebene stattgefundenen Erzeugerversammlungen mit den dabei erläuterten Marktentwicklungen für die nächsten Monate haben die Inlandsnachfrage und das Preisniveau bei der Zuchtviehauktion am 6. April in Alsfeld deutlich beeinflusst.

Erfolgreich auf der Zuchtviehauktion in Alsfeld war eine Sabiner x Laron P-Tochter aus der Schweinsberger/Dersch GbR, Niederwald. Sie wechselte für 2 100 Euro den Besitzer.

Foto: Grob

Nach einer sehr guten Nachfrage mit entsprechend positiver Preisentwicklung in den letzten Monaten war bei dieser Auktion mit nur noch normaler Nachfrage der gut entwickelte, substanzvolle, fundamentstarke Bulle mit entsprechenden Vorfahrenleistungen gefragt. Sehr stark milchbetonte Typen und Bullen mit schwachen Vorfahrenleistungen, insbesondere bei den Milchinhaltsstoffen der Mutter und Großmutter, hatten es deutlich schwerer in der Käuferakzeptanz. An der Spitze der Prämierung standen an erster und dritter Stelle zwei sehr gut entwickelte, milchbetonte Gold Chip-Söhne aus dem Betrieb Hellmuth, Haina. Ib-Preisträger war ein ebenfalls gut entwickelter, substanzvoller Benjamin-Sohn aus einer mit 88-Punkten bewerteten Shottle-Mutter des Betriebes Ritter, Schöneberg. Den Spitzenpreis bei den Bullen erzielte ein überzeugender Defiant-Sohn aus der Ex93 Punkte-Schaukuh Paola des Züchters Hauck, Schiffelbach.

Bei vor allem überregionaler Nachfrage nach Produktionsfärsen waren die Preisvorstellungen der heimischen Käufer und bei den erteilten Kaufaufträgen von den zu erwartenden Entwicklungen auf dem Milchmarkt beeinflusst. Bei solider Qualität entwickelten sich die Gebote zögerlich bei den abgekalbten Holstein- und Fleckviehfärsen. Das kleine Angebot bei Fleckvieh erfüllte die Anforderungen der Kunden, sodass alle Tiere zugeschlagen wurden. Qualitativ erfüllte das Angebot an abgekalbten Holsteinfärsen ebenfalls den Kundenwunsch aus Produktionssicht.

Das Besondere für den Zuchtbetrieb mit Schauambitionen war bei dieser Auktion eher dünn gesät. Es dauerte bis zur letzten Katalognummer, bis sich der klare Spitzenpreis der Auktion von 2 100 Euro für eine sich bestens präsentierende Sabiner-Tochter aus einer Laron P-Mutter der Schweinsberger/Dersch GbR entwickelte. Zweitteuerste Färse war eine typ- und leistungsstarke, ebenfalls rotbunte Debonair-Tochter der Garthe/Metz GbR, Ellershausen.

Etwa 20 Prozent der aufgetriebenen Färsen wurden nicht verkauft, wobei klar festgestellt werden muss, dass darunter nur wenige Tiere mit Ansagen waren. 80 Prozent der nicht verkauften Färsen hatten Gebote im Ring zwischen 1 000 und 1 650 Euro und wurden von Beschickerseite nicht zugeschlagen. Die mittelfristige Prognose für den Milchmarkt wird auch in den nächsten Monaten das Marktgeschehen im Inland bundesweit beeinflussen.

Auktion am 3. Mai nicht verpassen

Nächste Zuchtviehauktion am Dienstag, 3. Mai mit einem besonderen Angebot genomisch auf hohem Niveau untersuchter weiblicher Holstein- und Fleckviehjungrinder und 30 Fleisch­rinderbullen und tragender/abgekalbter Kühe/Färsen mit Kalb bei Fuß der Rassen Charolais, Limousin und Fleckvieh-Fleisch. Infos ab 20. April (www.zbh.de). Anmeldungen Zuchtvieh­auk­tion bis 15. April, 06631/ 78415 oder - 10, kontakt@zbh.de.

Paul, zbh  – LW 15/2016