Milchwirtschaft in der Krise?
Ungeachtet der aktuellen Bedingungen am Markt ist eines sicher: Das Tempo, mit dem sich die in der Produktion bleibenden MilchÂviehbeÂtriebe weiterentwickeln, wird nicht geringer. Schon in weniger als drei Jahren gehört die Milchquotenregelung der Vergangenheit an.
Mit dem Wachsen muss richtig umgegangen werden, sowohl in der Gesellschaft als auch im Betrieb. Dieses schlecht zu reden, hilft nicht weiter. Der technische Fortschritt in der Landwirtschaft bietet oft gewaltige Arbeitserleichterungen und Produktivitätssteigerungen.
Eine höhere Wirtschaftlichkeit führt zur besseren Position des Betriebes am Markt. Nutzen unsere Landwirte dies nicht konsequent, um ihre Stellung im Wettbewerb zu halten und die heimiÂsche kaufkräftige Nachfrage zu bedienen, machen es die andeÂren. Landwirtschaftliche Betriebe und insbesondere die Milch erzeugenÂden Betriebe befinden sich in einem starken Wettbewerb, beispielsweise mit den Betrieben in Ãœbersee. Sind Produktionsstrukturen erst abgewandert, ist es schwer, diese wieder aufzubauen.
Langfristig schätzt die Rabo-Bank die Bedingungen der in der Produktion verbleibenden Betriebe positiv ein. Diejenigen, die dabei bleiben wollen, müssen ihre Betriebe fit halten. Das bedeutet für wachstumswillige MilchÂerzeuger, dass sie sich vor dem nächsten Wachstumsschritt gut überlegen sollten, wo ihre Stärken und besonders Schwächen in der Erzeugung sind. Nicht jeder Betrieb kann wachsen. Wer aber seine Möglichkeiten besser einzuordnen weiß, vermeidet Fehlinvestitionen.
Berthold Moennig