Mischungen für bunte Blühstreifen auf dem Acker

Es gibt besondere standortgerechte Mischungen

Blühstreifen in der Feldflur sind einfach ein Hingucker und die Auswahl an verfügbaren Mischungen groß. Doch wie unterscheiden sich die Mischungen, welche bleiben auch nach mehreren Jahren noch attraktiv, wie verhält es sich mit dem Unkrautdruck und wann bekomme ich eine Förderung dafür? Die wichtigsten Tipps und Hinweise für eine erfolgreiche Aussaat gibt Andrea Hanse vom DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück in Bad Kreuznach.

Die Witterung hat einen großen Einfluss auf die Entwicklung der einzelnen Komponenten im Blühstreifen: Hier im Bild die Mischung E2 Fasanenweide bei Mainz im Juli 2013 nach einem trockenen Frühjahr und Sommer.

Foto: Gunter Mattern

Saum- und Bandstrukturen werden als einjährige oder mehrjährige Mischungen angeboten. Beide Formen können im Rahmen der Agrarumweltprogramme gefördert und / oder als Greening-Maßnahme angerechnet werden. Die Vor- und Nachteile der beiden Arten werden im Folgenden hier dargestellt. Alle Mischungen, die in dem EULLa Programmteil „Saum- und Bandstrukturen im Ackerbau“ zugelassen sind, wurden in den letzten fünf Jahren in einem Versuch an drei Standorten untersucht. Dabei wurden Merkmale wie Auflaufraten, Artenzusammensetzung, Blütendeckung, Blühdauer, Unkrautkonkurrenz und Entwicklung der Arten an den verschiedenen Standorten bewertet. Während des Versuchs haben sich einige der getesteten Mischungen als ungeeignet erwiesen und wurden daher aus der Liste der zugelassenen Mischungen gestrichen. Dies waren vor allem Mischungen mit einem hohen Gräseranteil, in denen die krautigen Arten zu stark verdrängt wurden oder Mischungen bei denen die eingesetzten Sorten keinen Nährwert für die hiesigen Insekten haben. Die verbleibenden Mischungen haben sich in dem Versuch hingegen bewährt und gute bis sehr gute Ergebnisse gezeigt.

Einjährige Mischungen – wie ein spektakuläres Feuerwerk

Einjährige Mischungen enthalten Pflanzen, die oftmals schnellwüchsig sind und bereits im ersten Jahr Blüten (teils auch Samen) ausbilden. Diese Mischungen bilden je nach gelingen der Ansaat sehr schöne bunte Blütenteppiche aus, welche von den verschiedenen blütenbestäubenden Insekten gerne angenommen werden. Bei den getesteten Mischungen liefen im Schnitt 25 verschiedene Arten auf, die bis zu 15 Prozent der Fläche mit Blüten und bis zu 80 Prozent der Fläche mit ihrem Aufwuchs bedeckt haben. Bis auf wenige Ausnahmen konnten alle zugelassenen Mischungen was den Aufwuchs und die Bodenbedeckung betrifft überzeugen.

Vorteile bei einjährigen Mischungen sind zum einen die Möglichkeit die Fläche jedes Jahr zu wechseln und so den Unkrautdruck vom Feldrand her im Griff zu halten. Zum anderen kann der Landwirt zwischen den Mischungen wechseln, wenn sich herausstellt, dass die ausgewählte Mischung nicht zum Standort passt oder man verschiedene ausprobieren möchte. Auch wenn im Zeitraum der Aussaat das Wetter nicht mitgespielt haben sollte – kann man immer davon ausgehen, dass die Bedingungen für einen Teil der vielen enthaltenen Arten ausreichend sein wird und sich diese etablieren können. Einjährige Mischung enthalten zudem keine Gräser und es gibt sie mit verschiedenen Komponenten. So kann in Rapsfruchtfolgen eine Mischung ohne Kreuzblütler gewählt werden und in Zuckerrübenfruchtfolgen sollte auf Buchweizen wegen der Gefahr des Aussamens in der Mischung verzichtet werden. In Kooperation mit dem Jäger kann auch die deutlich teurere Fasanenweide, die einige Futterpflanzen für Wildtiere enthält, eine Alternative sein. Außerdem gibt es auch Mischungen ohne Leguminosen, um die Anbaupausen in Leguminosen-Fruchtfolgen einhalten zu können.

 – LW 1/2017