MLP-Daten für bessere Eutergesundheit nutzen

Betriebsleiter haben mittlerweile eine Vielzahl von Informationen über ihre Kühe zur Verfügung, beispielsweise Bewegungsdaten aus dem Pedometer, Daten rund um das Melken aus dem Melkstand oder -roboter und Fütterungsdaten aus dem Transponder. Die Kunst ist es, jene Daten herauszufiltern, die den Milchviehhalter weiterbringen und bei der Lösung gegebenenfalls vorhandener Probleme helfen. In puncto Eutergesundheit liefern die Informationen aus der Milchleistungsprüfung wichtige Hinweise. Diese werden den Betrieben in Hessen vom Hessischen Verband für Qualitäts- und Leistungsprüfungen in der Tierzucht (HVL) und in Rheinland- Pfalz vom Landeskontrollverband Rheinland-Pfalz Saar (LKV) in Form eines detaillierten Eutergesundheitsberichtes zur Verfügung gestellt. Wie sich immer wieder zeigt, könnten die Daten noch intensiver genutzt werden, um die Eutergesundheit der Tiere zu verbessern und den Einsatz antibiotischer Trockensteller zu vermindern. Auch auf die Wirtschaftlichkeit wirkt sich eine Steigerung der Eutergesundheit aus: Eine klinische Mastitis verursacht Kosten von bis zu 460 Euro je Tier. Je früher ein Eutergesundheitsproblem erkannt wird, desto geringer sind die anfallenden Kosten und die Leistungsausfälle.

Sechs einfache und gut nachvollziehbare Kennzahlen zur Eutergesundheit samt Zielwerten wurden im Rahmen des Milch-Q-Plus-Projektes gemeinsam mit den Landeskontrollverbänden vor einiger Zeit erarbeitet und werden auch in Hessen und Rheinland-Pfalz angewendet. Dies sind der Anteil eutergesunder Tiere, die Neuinfektionsrate in der Laktation und die Neuinfektionsrate in der Trockenperiode. Dazu kommen die Heilungsrate in der Trockenperiode, die Erstlaktierenden-Mastitisrate und der Anteil chronisch kranker Tiere mit schlechten Heilungsaussichten. Welche Aussagen die jeweilige Kennzahl zulässt, wie diese genutzt werden kann und welche Maßnahmen ergriffen werden sollten, wenn sie nicht erreicht werden, wird Katja Mütze vom HVL ab dieser Ausgabe in loser Folge vorstellen. Mehr dazu ab Seite 8.

Marion Adams – LW 2/2018