Moderne Ferkelaufzucht in Neuenbrunslar

Tag der offenen Stalltür bei Familie Ranft

Am Donnerstag, dem 26. Mai, findet von 11 bis 17 Uhr in dem neu erbauten Ferkelaufzuchtstall von Familie Ranft ein Tag der offenen Tür statt. Die Familie bewirtschaftet in der Gemarkung Felsberg-Neuenbrunslar einen Vollerwerbsbetrieb mit Ferkelerzeugung.

Einen neuen Ferkelaufzuchtstall hat die Familie Ranft aus Felsberg-Neuenbrunslar fertiggestellt und lädt aus diesem Anlass zu einem Tag der offenen Stalltür ein.

Foto: Brede

Die Zuchtsauenhaltung konzentrierte sich bislang auf einen im Außenbereich befindlichen Zuchtsauenstall mit Platz für 280 Zuchtsauen. An der Hofstelle befindet sich die zugehörige Ferkelaufzucht. Getragen vom Gedanken einer regionalen Produktion werden die Ferkel vom Betrieb Ranft auf landwirtschaftlichen Betrieben in der näheren Umgebung gemästet. Besonders durch Betriebe mit intensiver Direkt- beziehungsweise Metzgervermarktung wurden deutlich mehr Mastferkel vom Betrieb Ranft nachgefragt. Daher wurde die Ferkelerzeugung im Außenbereich auf 450 Zuchtsauen erweitert. Die zugehörige Ferkelaufzucht wurde aus hygienischen Gründen an einem separaten Standort im Außenbereich gebaut. 2014 wurde daher durch Heiko Ranft, zusammen mit Wilfried Brede, Serviceteam Alsfeld, eine Konzeptplanung des Bauvorhabens erstellt. Die Baumaßnahme wurde aus Mitteln des Agrarinvestitionsförderungsprogrammes gefördert. Betreuer der Baumaßnahme ist das Serviceteam Alsfeld.

Doppelkammstall mit 1 072 Plätzen

Aufgrund der hohen Nachfrage nach Mastferkeln wurde die Ferkelerzeugung im Außenbereich erweitert. So werden im Betrieb Ranft nun 450 Zuchtsauen gehalten, zuvor waren es 280.

Foto: Brede

Der Doppelkammstall mit einer Kapazität von insgesamt 1 072 Plätzen teilt sich in 2 Abteile à 464 Tiere, sowie zwei Kranken- beziehungsweise Reserveabteile mit jeweils 72 Plätzen auf. Der Futter- und Hygienebereich vervollständigt die Stallanlage. Der Rohbau des Stalles wurde aus 32 cm starken Betonsandwichwandelementen mit einer innenliegenden 12 cm dicken Dämmung ausgeführt. Der U-Wert der Wände liegt unter 0,30 W/m²K. Die Dämmung geht bis zur Kanalsohle, sodass auch unter den Spalten kein Kaltlufteinfall stattfindet. Die Wände wurden an den Stößen mit Beton vergossen und außen mit einer Nagerschutzschiene versehen. Der Flüssigmist wird durch ein Wechselstauverfahren (lichte Tiefe 60 cm) über ein Rohrsystem in eine Vorgrube geleitet. Von dort aus wird der Flüssigmist in einen Lagerbehälter gepumpt und zwischengelagert, bevor der Dünger auf den eigenen Flächen verwertet werden kann. Die in der Vorgrube installierte Flüssigmistpumpe ist an eine Spülleitung DN160 angeschlossen, um somit eine sichere und problemlose Entleerung der Kanäle zu gewährleisten. Die Zentralgangwände sind als tragende Beton-Fertigteilwände beidseitig geglättet als Auflager für die Pultdachbinder dimensioniert. Die Abteilwände wurden durch Kunststoffprofilbretter mit einer Wandstärke von 50 mm gebaut. Wesentliche Vorteile dieser Rohbaulösung sind die schnelle Bauzeit sowie die glatte Oberfläche der Betonfertigteile, die eine leichte Reinigung ermöglichen. Als Stalldecke wurde ein Alu-Profilblech mit einer Zelluloseschüttung eingebaut. Die Reinigung der glatten Stalldecke ermöglicht ebenfalls einen hohen Hygienestandard im Stall. Die aufgebrachte Schüttung soll nicht nur Wärmedämmung im Winter sein, sondern auch unnötiges Aufheizen im Sommer minimieren.

Einfache und zeitgemäße Stalltechnik

Solarthermie wurde als Unterstützungsheizung auf dem Dach des Stalles angebracht.

Foto: Brede

Bei der Aufstallung wurde auf Bewährtes gesetzt. Für eine leichte Reinigung wurden im unteren Bereich 35 mm starke Buchtentrennwände aus Kunststoff und verzinkte Rohre im oberen Bereich verwendet. Die Fütterung erfolgt über zwei parallel verlegte Rohrkettenfütterungen und Breiautomaten. Die Futterlagerung erfolgt in flexiblen Silos für den Prestarter und die Ferkelaufzuchtfutter eins und zwei. Als Zuluftsystem wurde eine Türgang­lüftung eingebaut. Entlüftet werden die Abteile über eine Zentraloberflurabsaugung mit Ventilatoren, die über energiesparende Frequenzumrichter angesteuert werden. Die Abteilheizung erfolgt über Gasgebläsekonvektoren, die die Abteile entsprechend mit Wärme versorgen. Um die energiereiche Abluft zu nutzen, wurde zusätzlich ein Luft-Luft-Wärmetauscher zur Wärmerückgewinnung eingebaut. Die zurückgewonnene Wärme wird zur Beheizung des Zentralganges genutzt. Beim Tag der offenen Tür werden neben Familie Ranft auch die am Bau beteiligten Firmen vor Ort sein und gerne Auskunft zu dem Projekt geben. Interessierte sind herzlich dazu eingeladen. Brede, Serviceteam Alsfeld – LW 20/2016