Nasenbluten in jedem Alter möglich

Ursachen und Hilfen kurz zusammengefasst

Wenn es aus der Nase plötzlich und unvermittelt blutet, ist der Schreck oft groß. Kein Wunder, es sieht ja auch manchmal dramatisch aus, wenn sich Kleidung oder Taschentücher in Windeseile rot färben. Zum Glück sind Sorgen meist überflüssig, denn in der Regel haben derartige Blutungen harmlose Ursachen, sagen Hals-Nasen-Ohrenärzte.

Beim Spielen und Toben kommt es schnell mal zu einem kleinen „Nasenstüber“ – und damit zu Nasenbluten.

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Nasenbluten (Epistaxis) entsteht durch Aufplatzen von feinen Gefäßen in einem oberflächlich gelegenen Venengeflecht im vorderen Bereich der Nasenscheidewand. Je näher die Äder-chen an der Oberfläche liegen, desto größer ist die Blutungsneigung. Begünstigt wird diese zudem durch trocken-warme Heizungsluft: Wenn die Nasenschleimhäute austrocknen, rea-gieren sie wesentlich empfindlicher auf Druck. Dann genügt oft schon ein leichtes Schnäu-zen, um die feinen Gefäße in der Nasenscheidewand zum Platzen zu bringen. Nasenbluten kann in jedem Alter auftreten, besonders häufig ist es jedoch bei Kindern und Jugendlichen, vor allem, wenn sie einen Wachstumsschub haben. Auch Infektionen, wie Grippe oder Erkältungen, wirken begünstigend. Bei älteren Menschen kann die Neigung zum Nasenbluten durch die Einnahme blutverdünnender Wirkstoffe wie Acetylsalicylsäure verstärkt werden. Und bei Schwangeren sind alle Schleimhäute stärker durchblutet, weswegen es schon mal leichter zu Nasenbluten kommt.

Vermeiden: Kopf in den Nacken legen!

Es gibt eine lange Liste von mehr oder weniger wirksamen Hausmitteln gegen Nasenbluten. Was laut Experten wirklich hilft: Einen Eisbeutel in den Nacken legen. Dadurch werden die Gefäße des Riechorgans reflektorisch verengt und somit das läs­tige Bluten gedrosselt – was inzwischen auch wissenschaftlich nachgewiesen werden konnte. Auf keinen Fall sollte man den Kopf in den Nacken legen! Dadurch läuft das Blut nach hinten in den Rachen und durch die Speiseröhre in den Magen, was zu Übelkeit und Erbrechen führen kann. Setzen Sie sich aufrecht hin und pressen Sie die Nasenflügel für einige Minuten fest zusammen, damit sich das Blut staut und die Gerinnung einsetzen kann. Haben Sie den Eindruck, dass das Nasenbluten gehäuft in der kalten Jahreszeit (Heizperiode) vorkommt, können Sie dem Platzen der Gefäße durch Befeuchten der Nasenschleimhaut vorbeugen. Dazu eignen sich Meerwasser-Nasensprays oder pflegende Nasenöle, beispielsweise mit dem Wirkzusatz Dexpanthenol. Auch regelmäßiges Inhalieren oder Nasespülen mit einer Kochsalzlösung befeuchtet die Nasenschleimhaut.

Wenn das Nasenbluten länger als einige Minuten anhält oder häufig auftritt, so ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen um mögliche Ursachen abzuklären. Gerade bei Erwachsenen können hinter häufigem Nasenbluten Bluthochdruck, Nierenerkrankungen oder Blutgerinnungsstörungen stecken. dgk