Neuer Legehennenstall
Tage der offenen Tür im Betrieb Keßler in Bebra
Landwirt Gerhard Keßler aus Bebra und seine Lebensgefährtin Antje Keuntje stehen kurz vor der Verwirklichung ihres Einstiegs in einen neuen Betriebszweig, wenn nach den Tagen der offenen Tür am 21. und 22. November der Legehennenstall mit Freilaufhaltung im Außenbereich von Bebra für 15 000 Hühner seine Bestimmung aufnehmen wird.

Foto: Urs-Magnus Hildebrandt
Stall wurde in Fertigbauweise erstellt
Der neue Stall mit Außenmaßen von 72 x 26 Metern wurde in Fertigbauweise erstellt und wird dem Landwirt schlüsselfertig übergeben. Lediglich bei den Erdarbeiten im Außenbereich war Eigenleistung möglich. So konnte Keßler bei der Erschließung erhebliche Mittel einsparen, indem er die Verlegung der Stromzuleitung über mehrere hundert Meter über eigenes Gelände in Eigenregie vornehmen konnte. Derzeit werden letzte Installationen bei der Inneneinrichtung vorgenommen, die aus vier Volierenreihen für insgesamt 15 000 Legehennen besteht. Zu jeder Reihe zählen separate Legenester, dazu Futter- und Tränkeeinrichtungen wie auch ein Kotband, das unter Flur die Exkremente als Trockenkot entsorgt. Auf ein Dunglager kann der Betrieb verzichten, da der Trockenkot direkt auf ein Transportfahrzeug übergeben wird, das ein Vertragslandwirt bei Bedarf zur Beschickung seiner Biogasanlage abholt. Die Eier werden über ein Eierband in den integrierten Verladeraum befördert und dort unsortiert über Steigen und Paletten für den Transport an eine Handelseinrichtung bereitgestellt.
Der Weg zum Stall
Der Stall liegt am Hang in einer Talterrasse etwa 2 km nordöstlich vom Stadtgebiet Bebra. Die Anfahrt führt über das Industriegebiet Nord entlang der Max-Planck- und Ernst-Abbee-Straße. Hinter der Firma Hilti links auf einen asphaltierten Feldweg abzweigen. Nach etwa 200 m ist der Stall rechts am Hang sichtbar. Parkflächen stehen rechts und links auf Grünflächen zur Verfügung.
Auslaufklappen öffnen sich automatisch
Neben einem Lichtprogramm besteht ein besonderer Clou des neuen Stalls darin, dass für die Beleuchtung mit Tageslicht sensorgesteuerte Lichtklappen automatisch öffnen und schließen, wie auch die Auslaufklappen in den großzügig gestalteten „Wintergarten“ automatisch öffnen. Die Hennen erhalten so Auslauf auf die 6 ha große Weidefläche direkt am Stall. 50 Weidehütten will Keßler zum Schutz vor Raubvögeln aufstellen. Füchse und Marder erhalten durch einen untergrabungssicheren Weidezaun „Hausverbot“. Und Schadnager wie Mäuse und Ratten werden durch einen breiten Schotterstreifen um das Stallgebäude vom Zutritt abgehalten; Dinge und Tipps, die Keßler bei seinen Recherchezügen über Messen, Ausstellungen und Praxisbetrieben bis nach Österreich erfahren konnte und nun in seinem Stallbau-Projekt umsetzt. Um seinen Tieren guten Komfort im Sinne eines ausgesprochenen Tierwohls zu bieten, wird Keßler statt der erlaubten 7 Tiere nur 6 Tiere pro m² halten und hofft hierdurch durch mehr Tiergesundheit und Vitalität mit guter Legeleistung belohnt zu werden.
Interessierte sind herzlich eingeladen
Vorerst freut sich das Paar mit den Eltern auf eine gute Veranstaltung zum Tag der offenen Tür, zu der sich bereits Prominenz aus ganz Hessen angesagt hat. Jeweils von 10.30 bis 15.30 Uhr ist jedermann am 21. und 22. November zur Besichtigung des Stallneubaus willkommen. Zusätzlich wird die Firma Becker Landmaschinen ausstellen und Lohnunternehmer ihre Leistungsfähigkeit vorstellen. Weitere 16 Aussteller informieren über Produkte rings um die Landwirtschaft. Für das leibliche Wohl der Besucher ist mit Getränken und einem Imbissstand ebenfalls gesorgt.
Dr. Hildebrandt – LW 46/2015