Neuer Schweinemaststall in Niedenstein-Metze

Tag der offenen Tür im Betrieb der Familie Göbel

Am Samstag, dem 22. Februar findet in dem neu erbauten Schweinemaststall von Familie Göbel aus Niedenstein-Metze von 10 bis 16 Uhr ein Tag der offenen Tür statt. Die Zufahrt zum im Außenbereich liegenden Stall ist ausgeschildert.

Einen Doppelkammstall mit 1 980 Mastplätzen hat Familie Göbel aus Niedenstein-Metze errichtet. Am 22. Februar kann der Stall besichtigt werden.Foto: Brede

Nach einer Bauzeit von sechs Monaten wird der Stall der Öffentlichkeit vorgestellt. Wilfried Brede vom Serviceteam Alsfeld erstellte gemeinsam mit dem Betriebsleiter die Konzeptplanung des Bauvorhabens. Hierbei wurden Vor- und Nachteile von verschiedenen Stallsystemen mit dem Focus auf Produktionstechnik, Arbeitswirtschaft und Kosten diskutiert. Da die Baumaßnah­me mit Mitteln des Agrarinvestitionsförderungsprogrammes (AFP) gefördert wurde, ist als Betreuer der Baumaßnahme die Betreuungsgesellschaft für landwirtschaftliches Bauen (BGL) vertreten durch Herrn Körber in das Verfahren einbezogen.

Als Architekt zeichnet das Architekturbüro Wiederhold aus Borken-Großenenglis verantwortlich. Die notwendigen Immissionsbeurteilungen wurden durch das Ingenieurbüro Michael Herdt vorgenommen.

Doppelkammstall mit 15 Mastabteilen

Der Doppelkammstall mit 1 980 Mastplätzen verfügt über 15 Mastabteile. Zwei Reserveabteile sowie der Futter- und Hygienebereich vervollständigen die Stallanlage.

Die Betonsandwichwände mit innenliegender Dämmung sorgen dafür, dass möglichst wenig Wärme verlorengeht.

Foto: Brede

Die Aufstallung besteht aus Kunststoffprofilbrettern, die sich aufgrund der glatten Oberfläche leicht reinigen lassen.

Foto: Brede

Auf dem Dach des Stalls wurde eine Photovoltaikanlage installiert.

Foto: Brede

Der 77,52 m mal 31 m große Stall wurde mit 32 cm starken Betonsandwichwände mit innenliegender 12 cm dicken Dämmung ausgeführt. Der K-Wert beträgt etwa 0.30.

Kein Kaltlufteinfall unter den Spalten durch Dämmung

Die Dämmung geht bis zur Kanalsohle, sodass auch unter den Spalten kein Kaltlufteinfall stattfindet. Die Wände wurden an den Stößen mit Beton vergossen und außen mit einer Nagerschutzschiene versehen, somit ist ein Schutz der Dämmung vor Schädlingsbefall gewährleistet. Der Flüssigmist wird vom Zentralgang aus im Wechselstauverfahren (lichte Tiefe 60 cm) mit jeweils vier Kanälen je Abteil, durch ein 300 mm großes Rohrentmistungssystem zu der Vorgrube vor dem Stall geführt. Von dort aus wird der Flüssigmist in einen Lagerbehälter gepumpt und zwischengelagert, bevor der Dünger auf den eigenen Flächen verwertet werden kann. Die in der Vorgrube installierte Flüssigmistpumpe ist an eine Oberflur verlegte Spülleitung DN160 angeschlossen, um somit eine sichere und problemlose Entleerung der Kanäle zu gewährleisten.

Wände aus tragenden Beton-Fertigteilen

32 cm starke Betonsandwichwände mit innenliegender 12 cm dicker Dämmung.

Foto: Brede

Die Zentralgangwände sind als tragende Beton- Fertigteilwände beidseitig geglättet als Auflager für die Pultdachbinder dimensioniert. Die Abteilwände wurden durch Kunststoffprofilbretter mit einer Wandstärke von 50 mm gebaut. Wesentlicher Vorteil dieser Rohbaulösung sind die schnelle Bauzeit sowie die glatte Oberfläche der Betonfertigteile, die eine leichte Reinigung ermöglichen.

Stalldecke: Alu-Profilblech mit Zelluloseschüttung

Als Stalldecke wurde ein Alu-Profilblech mit einer Zelluloseschüttung eingebaut. Die Reinigung der glatten Stalldecke ermöglicht ebenfalls einen hohen Hygienestandard im Stall. Die aufgebrachte Schüttung soll nicht nur Wärmedämmung im Winter sein, sondern auch unnötiges Aufheizen im Sommer minimieren.

Kunststoffprofilbretter und V2A-Pfosten

Die Aufstallung besteht aus Kunststoffprofilbrettern und V2A-Pfosten. Besonderer Wert wurde bei den Buchtenabtrennungen auf glatte Oberflächen und eine hohe Stabilität gelegt. Eine fest verlegte Einweichanlage ermöglicht bei dem konsequenten Abteil-Rein-Raus durch kürzere Reinigungszeiten effizienter zu arbeiten.

Vorsortierbuchten in jedem Abteil

Besonderheit sind die Vorsortierbuchten in jedem Abteil. Zum Verkauf anstehende Tiere können somit am Tag vor dem Verkauf absortiert werden. Die anschließende Verladung ist somit wesentlich vereinfacht. Die Lagerung der Futtermischungen findet in vier flexiblen Innensilos statt.

Drei parallele Rohrkettenfütterungsanlagen

Für eine dreiphasige Fütterung wurden drei parallele Rohrkettenfütterungsanlagen im Maststall montiert. Die Zwangsbefüllung der Fütterungsanlage über Spiralen sorgt für einen reibungslosen Ablauf. Als Futterautomaten wurden Nassfutterautomaten montiert. Um im Automatenbereich die Betonspalten zu schützen, wurden diese mit Vollkunststoffplatten überdeckt. Als Zuluftsystem wurden Rieselkanäle eingebaut. Entlüftet werden die Abteile über eine Zentraloberflurabsaugung mit Ventilatoren, die über energiesparende Frequenzumrichter angesteuert werden. Für eine verbesserte Stallluftqualität und effizienten Umgang mit Heizenergie wurden drei Luft-Luftwärmetauscher eingebaut. Bei weiter steigenden Energiepreisen kann somit der Heizenergieeinsatz effizienter gestaltet werden. Über den zentralen Bedienungsgang wird die Zuluft durch die Tauscher vorgewärmt. Die Abteilheizung erfolgt über Flüssiggasgebläse in dem jeweiligen Abteil.

Familie Göbel und am Bau beteiligte Firmen laden ein

Die Familie Göbel und die am Bau beteiligten Firmen und Organisationen würden sich freuen, Sie am Tag der offenen Tür begrüßen zu können.

Wilfried Brede, STA – LW 7/2014