Neugierig auf KUP?

Öl und Gas werden immer teurer, mehr und mehr Menschen heizen wieder mit Holz, und die holzverarbeitende Industrie hat große Sorge, in Zukunft noch genügend Holz zu auskömmlichen Preisen zu erhalten. Die Kurzumtriebsplantagen (KUP) sollen dazu beitragen, die große Holzlücke nach Vorstellungen der Bundesregierung zu decken.

Doch bisher haben sich viele Landwirte mit Recht geziert, KUP anzulegen. Lange war nicht klar, ob sich die Kultur der schnellwachsenden Weiden, Pappeln, Erlen oder Robinien überhaupt lohnt. Und selbst nun, nach einigen Jahren Erfahrung und Forschung, zeigt sich, dass diese Frage nicht leicht zu beantworten ist. „Bei KUP, da muss einfach alles stimmen“, fasste ein Landwirt die Eindrücke zum Praxistag Kurzumtriebsplantage der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung zusammen. Am besten ist, wenn man schon bei der Planung der Anlage weiß, wer die Hackschnitzel abnimmt. Denn nach dessen Heizanlage richtet sich die Qualität der Hackschnitzel, das Ernteverfahren, ja, die ganze Prozesskette. Dann muss überdacht werden, welche Leistungen selbst und welche eingekauft werden müssen – noch gibt es kein flächendeckendes Netz an Lohnunternehmern mit Gehölzmähhäckslern, sodass die Anfahrten teuer sind. Welche Standorte stehen zur Verfügung? Sind es Hanglagen oder vernässte Standorte? Beides limitiert die Wahl der Ernteverfahren. Wie hoch wird der jährliche Zuwachs sein? Unter 8 bis 10 t pro ha und Jahr ist eine KUP nicht wirtschaftlich.

Der Praxistag hat gezeigt, dass von Seiten der Landwirte durchaus Interesse besteht. So mancher hat eine wenig rentable Ackerbaufläche, die geeignet wäre.

Elke Setzepfand