Niedriger Blutdruck
Lebensverlängernde Befindlichkeitsstörung mit Schattenseite
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat bei Frauen einen Blutdruck von unter 100/60 mmHg und bei Männern von weniger als 110/70 mmHg als niedrigen Blutdruck definiert. Im Gegensatz zum Bluthochdruck (Hypertonie) ist der niedrige Blutdruck (Hypotonie) nicht lebensbedrohlich. Im Gegenteil: Niedriger Blutdruck ist eigentlich eine Art Lebensversicherung. Wer seinen Blutdruck dauerhaft kaum über die oben genannten Werte bringt, bleibt von Herz-Kreislauf-Erkrankungen meist verschont.
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Niedriger Blutdruck kann aber auch die Folge einer organischen Grunderkrankung sein (symptomatische Hypotonie). Zu nennen wären hier beispielsweise Blutarmut, Unterfunktion der Schilddrüse oder schwere Herzschwäche. Deshalb ist es ratsam, dass der Arzt solche organischen Ursachen ausschließt.
Bei einer weiteren Form der HypoÂtonie versackt das Blut beim raschen Aufsetzen oder Aufstehen in den Beinen. Bei dieser sogenannten „orthostatischen Hypotonie“ kommt es zu einem plötzlichen Blutdruckabfall mit Schwindel und Benommenheit. Gerade bei älteren Menschen kann der schnelle Druckabfall bis zu einer Ohnmacht führen. Nicht selten sind bei Senioren Medikamente an der Hypotonie schuld, wie beispielsweise Diuretika, Psychopharmaka oder Parkinsonmittel. Um die erhöhte Sturzgefahr zu bannen, sollte überlegt werden, ob die Arzneimittel umgestellt werden können. Wenn bei älteren Menschen weder eine Grunderkrankung noch Medikamente hinter dem niedrigen Blutdruck stecken, gilt auch für sie: Erhöhte FlüsÂsigkeitsaufnahme, regelmäßiÂges körperliches Training und WechÂselduschen bringen den KreisÂlauf sicher wieder in Schwung. dgk