Öko-Feldtage 2019 treffen den Nerv der Zeit

Praxis und Forschung an der Staatsdomäne Frankenhausen

Die Öko-Feldtage am 3. und 4. Juli auf der Hessischen Staatsdomäne Frankenhausen in Grebenstein nahe Kassel sind eine Innovationsschau, die zeigt, wo der Ökolandbau steht und wohin er sich entwickelt. Bäuerinnen und Bauern erfahren hier alles über Neuheiten aus Landtechnik, Pflanzenbau, Tierhaltung und Forschung.

Die Öko-Feldtage 2019 finden auf der Hessischen Staatsdomäne Frankenhausen in Grebenstein nahe Kassel statt.

Foto: Becker

„Die zweiten bundesweiten Öko-Feldtage übertreffen deutlich unsere Erwartungen“, freut sich Projektleiter Carsten Veller von der FiBL Projekte GmbH (FiBL: Forschungssinstitut Biologischer Landbau). Mehr als 320 Unternehmen (ein Plus von 14 Prozent zu 2017), Verbände und Organisationen präsentieren Saatgut, Sorten, Betriebs- und Futtermittel, Stallbau, Beratungsleistungen und vieles mehr. Rund 1 200 Demonstrationsparzellen zeigen Pflanzenvielfalt von Ackerbohne bis Zuckerrübe, Landessorten- und Düngeversuche sowie Fruchtfolgen für viehhaltende und viehlose Betriebe.

Tierhaltung nimmt im Vergleich zu 2017 größeren Raum ein

Der Kuhstall des Lehr- und Versuchsguts liegt diesmal mitten in der Ausstellungsfläche. „Das hat Symbolcharakter“, sagt der wissenschaftliche Leiter der Hessischen Staatsdomäne Frankenhausen, Prof. Jürgen Heß, und ergänzt: „Tierthemen nehmen im Vergleich zu 2017 einen größeren Raum ein.“ Der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) präsentiert Interessierten beispielsweise in zwei Info-Zelten und dem LLH-Forum „Stallgespräche“ das Neueste rund um die Haltung von Wiederkäuern, Geflügel und Schweinen. Hinzu kommt die „Züchtertagung zum Deutschen Schwarzbunten Niederungsrind, eine gefährdete Nutztierrasse.“

Auch das weitere Programm der Öko-Feldtage zeichnet sich durch eine Mischung aus Praxis und Forschung aus. „Ãœber 50 Maschinenvorführungen (ein Plus von 50 Prozent), 18 Innovationen von Prototypen und zirka 70 verschiedene Kulturen mit vielen neuen und angepassten Sorten zeigen Landwirten, welche Kraft in der ökologischen Landwirtschaft steckt“, so Veller. Hacken, Striegel, Schwader, GPS- und kamerageführte Maschinen verschaffen einen Eindruck von moderner Landtechnik. Vom Unkrautroboter über Solar-Jäte-Flieger bis zum Traktor mit Elektroantrieb demonstrieren Innovationsbeispiele, wohin sich die ökologische Landwirtschaft entwickelt. Besucherinnen und Besucher können sich zudem zu Qualität und Herstellung von Grüngut- und Biogutkomposten informieren und am Bodenprofil mehr über den Boden lernen.

Das BÖLN-Forum rückt das pflanzenbauliche Spektrum in den Fokus. Landwirte erfahren hier aktuelle Ergebnisse aus der Forschung und können sich zum Thema Umstellung informieren. Zwei weitere Foren zu Politik und Zukunft behandeln Herausforderungen wie die Klimakrise, Öko-Züchtungen, Tierwohl, Preispolitik, solidarische Landwirtschaft und vieles mehr. Ein Kulturprogramm mit diversen Bands und kulinarische, regionale Köstlichkeiten in Bioqualität runden das Programm ab.

Auf den nächsten Seiten werden trends des ökologischen Acckerbaus und der Tierhaltung dargestellt. Ein weiterer Schwerpunkt des LW zu den Öko-Feldtagen folgt in Ausgabe 25. Informationen und das Programm der Veranstaltung finden sich unter www.oekofeldtage.de.

LW – LW 22/2019