Öko-Feldtage zeigen Trends auf

Die ersten bundesweiten Öko-Feldtage, die am 21. und 22. Juni auf der Staatsdomäne Frankenhausen in Nordhessen stattfinden, werden den Leistungsstand des Bioanbaus zeigen und eine Informations- und Diskussionsplattform für praktizierende Ökolandwirte, Berater und Interessierte sein.

Der Ökoanbau profitiert vielleicht noch stärker als der konventionelle Anbau von der immer ausgeklügelteren Entwicklung computergesteuerter Maschinen, die beispielsweise bei der Unkraut- beziehungsweise Beikrautbekämpfung an Effizienz erheblich gewinnen. Dies ist notwendig, um die im Vergleich zu den konventionellen Betrieben hohen Personalkosten des Ökoanbaus, gerade im Hochlohnland Deutschland, zu reduzieren. Mit der Zunahme des Ökoanbaus wird die teure Technik voraussichtlich preisgünstiger. Gleichwohl bleiben standortangepasste Fruchtfolgen, insbesondere zur Unkrautunterdrückung, das A und O. Dies wird ein Schwerpunkt auf den Feldtagen sein. Für Schädlings- und Krankheitsbekämpfung stehen ebenfalls immer bessere Prognosemodelle und auf der anderen Seite Pflanzenstärkungsmittel und Anbauverfahren zur Verfügung.

Dennoch bleiben Krankheiten und Schädlinge das Hauptrisiko des Ökoanbaus. Dies hat sich im vergangenen, regenreichen Jahr beispielsweise bei zum Teil hohen Verlusten im Kartoffelanbau durch die Kraut- und Knollenfäule gezeigt. Die Herausforderungen werden hier noch größer, weil die Branche gleichzeitig weg von der Verwendung von Kupfermitteln will.

Mit der Erweiterung des Ökoanbaus werden auch breitere eigenständige Züchtungen möglich, die stärker auf Merkmale wie eine schnelle Jugendentwicklung der Kulturpflanze zur Unkrautunterdrückung abzielen können.

Dass die Risiken im ökologischen Ackerbau und noch stärker im Sonderkulturanbau in der Praxis offenbar als groß eingeschätzt werden, wird gerade in Hessen deutlich. Denn für den hierzulande großen Ökoflächenanteil sorgen vor allem die extensiven Viehhalter auf dem reichlich vorhandenen Grünland. Risikominderung dürfte deshalb ebenfalls ein zentrales Thema auf den Feldtagen sein.

Cornelius Mohr – LW 24/2017