Öko-Silomais: Spitzenerträge über fünf Jahre

Mechanische Unkrautregulierung hat oberste Priorität

Zum fünften Mal in Folge führte der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) in Zusammenarbeit mit der Universität Kassel im Jahr 2018 den Landessortenversuch Öko-Silomais durch. Dr. Thorsten Haase vom Ökoteam des LLH berichtet von den fünfjährigen Ergebnissen.

GPS-RTK-gesäter und gepflegter Öko-Silomais in Frankenhausen.

Foto: Dr. Haase

Aufgrund seines hohen Ertragspotenzials und der hohen Energiegehalte ist Silomais eine wertvolle Ergänzung für die in Fruchtfolgen des Ökolandbaus verbreiteten, eiweißreichen Futterleguminosen. Seinen hohen Ansprüchen an die Stickstoffversorgung kann man durch eine günstige Fruchtfolgestellung (z.B. nach Kleegras) und/oder gezielte organische Düngung (z.B. mit Gülle) gerecht werden.

Der mehrjährige Feldfutterbau reduziert verglichen mit anderen Vorfrüchten auch den Unkrautdruck zur Nachfrucht Silomais. Dieser benötigt in der Jugendentwicklung „Familienanschluss“, das heißt die mechanische Unkrautregulierung hat oberste Priorität und sollte sehr sorgfältig durchgeführt werden. Hat man den Mais durch diese kritische Phase gebracht, ist er dafür umso selbständiger, weil er durch seine kräftige Biomasseentwicklung (ab ca. 30 cm Wuchshöhe) das Unkraut hervorragend unterdrückt.

Dem Standort angepasste Reifegruppe wählen

Hat man Stickstoffversorgung und Unkrautregulierung hinreichend berücksichtigt, steht zur Absicherung des Anbauerfolges noch die Sortenwahl an. Sorten für die Nutzung als Silomais sollten vor allem einen hohen Trockenmasseertrag und eine hohe Energie­konzentration aufweisen. An erster Stelle steht jedoch die Festlegung auf eine, für den eigenen Standort angemessene Reifegruppe, ausgedrückt als „Silo-Reifezahl“ einer Sorte. Nur eine gut ausgereifte Maispflanze erzielt gute Stärke- und Energiegehalte.

Auch weil im Ökolandbau die Aussaat meist relativ spät erfolgt, ist die Fähigkeit der gewählten Sorte zur sicheren Abreife ein wichtiges Kriterium. Die optimale Silierreife liegt bei einem Trockensubstanzgehalt zwischen 32 und 35 Prozent und sollte auf dem eigenen Standort im Durchschnitt der Jahre zwischen Ende September und Mitte Oktober erreicht werden. Später abreifende Sorten weisen zwar ein höheres Ertragspotenzial auf, aber ihr Anbau birgt auch ein höheres Risiko einer nicht abgeschlossenen Stärkeeinlagerung.

 – LW 14/2019