Otto Schätzel hat Weinkultur zelebriert und gefördert

Weinbruderschaft wählte einen neuen Bruderrat

Prof. Dr. Poweleit dankt als neuer Brudermeister der Weinbruderschaft Rheinhessen seinem Amtsvorgänger Otto Schätzel für dessen Verdienste. Nach 24 Jahren an der Spitze der 1970 gegründeten Weinbruderschaft Rheinhessen zu St. Katharinen legte deren Bruder­meister Otto Schätzel die Verantwortung in die Hände seines bisheri­gen Stellvertreters, Prof. Dr. Axel Poweleit, der bei der Mitgliederver­sammlung im DLR Oppenheim zum neuen Bruderrat gewählt wurde.

Nach 24 Jahren übergibt Otto Schätzel (links) das Brudermeisterband mit der Insigne der Weinbruderschaft Rheinhessen an seinen Nachfolger im Amt des Brudermeisters Prof. Dr. Axel Poweleit.

Foto: Norbert Krupp

In seinem Rückblick erinnerte Schätzel daran, dass er 1988 als 36-Jähriger zur Weinbruderschaft gekommen war, in deren Bruderrat er 1992 berufen wurde. Der damalige Brudermeister Dr. Hans Kersting habe ihm das Amt des Sekretärs übertragen. 1995 wurde er zum dritten Brudermeister gewählt, nach Prof. Dr. Hans-Jörg Koch und Kersting.

Bei der Arbeit in der Weinbruderschaft sei es stets um Identität, Bekenntnis und Konzentration auf Qualität und die Kultur und damit um die Alleinstellung Rheinhessens gegangen. Beim Blick in die Zukunft stellte Schätzel fest: „Ständiger Wandel ist notwendig, um sich weiterzuentwickeln.“ Der scheidende Brudermeister dankte allen Bruderräten, die ihn in all den Jahren zuverlässig, tatkräftig und loyal unterstützt haben.

Große Zäsur in der Weinbruderschaft

„Man spürt, dass das eine große Zäzur sein wird, wenn Otto Schätzel geht“, stellte Bruderrat und Sekretär Bernd Kern in seiner Laudatio fest. Der gebürtige Guntersblumer und bekennende Niersteiner sowie begeisterte Oppenheimer sei durch und durch Rheinhesse. Im Namen der Weinbruderschaft dankte Kern für Schätzels couragierte Arbeit, für das offene Wort, für konstruktiven Streit und versöhnendes Netzwerken. Schätzels Arbeit sei stets von dem Ziel getragen gewesen, die Weinkultur in Rheinhessen voranzubringen. Die Weinschwestern und Weinbrüder dankten Schätzel für diese lange, inspirierende, anstrengende Arbeit mit stehenden Ovatio­nen. Der neue Brudermeister Prof. Dr. Poweleit verlieh Schätzel den Titel Ehrenbrudermeister. Außerdem stifteten die Bruderräte eine Resista-Ulme für Schätzels Vorgarten.

Vielseitige Aktivitäten der Bruderschaft

Kern berichtete von den vielseitigen Aktivitäten der Bruderschaft, angefangen vom Dreikönigszirkel samt Auszeichnung mit dem Weinkulturpreis über Frühlingsfest, Familienwandertag, Rochuszirkel, Weinbergshäuschenfest, Herbstfest sowie Weinkulturseminar. Ein besonderer Höhepunkt sei das Treffen der deutschsprachigen Weinbruderschaften vor drei Jahren gewesen.

Schätzel würdigte Bernd Kern, der sich seit 1995 als Bruderrat und Sekretär große Verdienste erworben hat und nun sein Amt abgab, als „Meister im Balancehalten zwischen Tradition und Innovation sowie zwischen Weinwirtschaft, Weinbaupolitik und Weinkultur“. Kern habe sein Amt mit großer Empathie, enormem Fleiß, viel Fingerspitzenge­fühl sowie mit großer Bescheidenheit ausgefüllt.

Im Namen des Bruderrates ernannte er Kern zum Ehrenbruderrat. Dies wurde von der Mitgliederversammlung mit stehenden Ova­tio­nen bestätigt. Die Arbeiten von Sekretär Bernd Kern werden nun Tobias Bieker aus Nierstein anvertraut.

Bruderrat hat sich weitgehend erneuert

Der neu gewählte Bruderrat der Weinbruderschaft Rheinhessen (v.l.): Hans-Günther Kissinger, Tobias Kraft, Prof. Dr. Axel Poweleit, Tobias Bieker, David Profit, René Hardt, Andreas Hattemer, Rainer Böß, Heribert Erbes, Eva Discher und Dr. Werner Dahmen. Es fehlt Bruderrätin Bettina Siée.

Foto: Norbert Krupp

Auf eigenen Wunsch schieden weitere Mitglieder aus dem Bruderrat aus: Das Amt des Schatzmeisters Wolfgang Bartsch übernimmt nun Eva Discher aus Kettenheim. Die Nachfolge von Klaus Kappler, der sich um die Prämierung der Weinbergshäuschen kümmerte, tritt Dr. Werner Dahmen aus Zornheim an. Justitiar Dr. Henning Münch gab sein Amt an David Profit aus Alsheim ab. Statt Dr. Andreas Schreiber wird künftig Heribert Erbes aus Spiesheim das Frühlingsfest organisieren. René Harth aus Nierstein wird das Herbstfest auf die Beine stellen.

Der bisherige stellvertretende Brudermeister Prof. Dr. Axel Poweleit ist neuer Brudermeister. Wiedergewählt sind die Bruderräte Rainer Böß (Weinzirkel), Andreas Hattemer (Kellermeister), Hans-Günther Kissinger (Weinkulturseminar), Tobias Kraft (Familienwandertag), Bettina Sieé (Weinbrief), Prof. Dr. Reinhard Urban (Sonderaufgaben), Dr. Andreas Wagner (Wein­kulturpreis) und Heidi Zies (Weinzirkel).

Die Mitgliederversamm­lung beschloss den Jahresbeitrag von 60 auf künftig 80 Euro anzuheben. Der Vorschlag des Bruderrates dem Deutschen Weinbaumuse­um eine einmalige Spende von 1 000 Euro zukommen zu lassen, wurde zum Anlass genommen, diesem künftig jedes Jahr 1 000 Euro zu spenden.

Norbert Krupp – LW 21/2019