Pfalzmarkt stemmt sich gegen Kostensteigerungen

Solide Zahlen für das Geschäftsjahr 2022

Die Pfalzmarkt eG konnte eine Kostenexplosion im Anbau im abgeschlossenen Geschäftsjahr erfolgreich bewältigen. Neben der gesetzlich verordneten Anhebung des Mindestlohns bereiteten den 120 aktiven Pfalzmarkt-Erzeugern allerdings unter anderem die extremen kriegs- und inflationsbedingten Preissteigerungen schlaflose Nächte. Dies berichtet Pfalzmarkt in einer Pressemitteilung.

Die Pfalzmarkt eG hat ihr Geschäftsjahr 2022 abgeschlossen. Trotz großer Herausforderungen zieht das Unternehmen eine positive Bilanz.

Foto: Pfalzmarkt eG

Für Energie, Dünger, Maschinen, Verpackungen und Ersatzteile waren – im Vergleich zu 2021 – bis zu 50-prozentige Preisaufschläge vorzufinanzieren. Was die Anbauplanungen und Kalkulationen für viele Obst- und Gemüsekulturen über das Anbaujahr 2022 zudem erschwerte, war die Verbraucherverunsicherung. Wie der Verlauf der Spargelsaison exemplarisch zeigte, wurde der Markt für heimisches, saisonales Obst- und Frischgemüse immer wieder von ausländischen Angeboten geflutet, was den Druck auf die heimischen Erzeuger nochmals verschärfte. Der Gesamtumsatz, den Pfalzmarkt eG 2022 mit Waren und Dienstleistungen erzielen konnte, betrug 205 Mio. Euro. Im Vergleich zum Geschäftsjahr 2021 (192 Mio. Euro) konnte der Umsatz mit einer „immensen Energieleistung“, wie der Vorstand bei Pfalzmarkt eG unterstreicht, gesteigert werden. Lässt man die Dienstleistungen in der Konzernbilanz unberücksichtigt verschiebt sich das Bild. Der Warenumsatz mit frischem Obst und Gemüse lag in 2022 bei 155 Mio. Euro und damit deutlich unter dem Vergleichswert von in 2021.

Hans-Jörg Friedrich, Vorstand für Organisation und Verwaltung, sagt: „2021 gab es beim Warenumsatz einen Sondereffekt, der sich aus dem Koch- und Nachfrageboom privater Haushalte während der Corona-Pandemie erklärt. Auch wenn man diesen Einmaleffekt mit in die Überlegungen einbezieht, ist offensichtlich, dass die Erzeugerpreise für saisonales Obst und Gemüse die immensen Kostensteigerungen im Gesamtjahr 2022 nicht vollumfänglich auffangen konnten“. Reinhard Oerther, Vorstand Vertrieb ergänzt: „Statt besonders gesundes, weil nah und nachhaltig vor Ort in Deutschland angebautes Obst und Gemüse zu fördern, geschieht politisch derzeit genau das Gegenteil.“

Hoher Mindestlohn gefährdet die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe

Seit 2022 stehen die 120 Pfalzmarkt-Erzeuger – insbesondere bei zeit- und arbeitsintensiven Bündelkulturen wie Lauchzwiebeln, Radieschen oder Bundmöhren – unter einem politisch bedingten Kostendruck, berichtet Pfalzmarkt. Die gesetzlich verordnete Anhebung des Mindestlohns durch die Bundesregierung – von 9,82 Euro am 1. Januar 2022 auf 12 Euro ab dem 1. Oktober 2022 – gelte ausnahmslos auch für jene Saisonarbeitskräfte, die längstens drei Monate hierzulande arbeiten, keinen Lebensmittelpunkt und demzufolge auch keine hohen Lebenshaltungskosten in Deutschland zu bezahlen haben.

 – LW 39/2023