Pi mal Daumen war vorgestern
Gelbrost, Septoria, Mehltau und Halmbruch stellen auch 2015 wieder eine Gefahr für die Getreidebestände und die Wirtschaftlichkeit des Anbaus dar (Seite 9). Ein grundsätzliches Problem bei Fungizid-Einsätzen besteht aber zum Beispiel darin, dass eine wirksame Spritzung oft schon dann erfolgen muss, wenn noch keine Symptome aufgetreten sind.
Hier helfen schon seit Jahren verschiedene Prognosemodelle, die anhand von Risikofaktoren und Witterungsverlauf die Notwendigkeit und gegebenenfalls den Termin einer Behandlung ermitteln.
Neu in dieser Werkzeugpalette ist das Prognosemodell beziehungsweise Entscheidungshilfesystem OPTIFUNG, welches unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren abschätzen soll, wie lange eine gesetzte Fungizidmaßnahme ihre Wirkung behält – wann man also an eine Folgebehandlung denken sollte (Bericht ab Seite 12).
Einen großen Schritt heraus aus der „Spielecke“ in die Praxis macht derzeit die zivile und kommerzielle Anwendung von Drohnen beziehungsweise Multicoptern in verschiedensten Bereichen, vor allem aber in der Landwirtschaft. Bis vor wenigen Jahren noch zu teuer und ohne praktischen Nutzen stehen heute beispielsweise mit der GPS-gesteuerten Ausbringung von Trichogramma-Schlupfwespen gegen den Maiszünsler wirtschaftlich interessante Anwendungen zur Verfügung.
Aber auch in weitere Einsatzfelder wie etwa die Bonitierung von Beständen, das Bewerten von Hagelschäden oder das Auffinden von Rehkitzen wird diese Technik bald Einzug halten. Über den aktuellen Stand und die zu erwartenden Entwicklungen können Sie sich in dieser Ausgabe ab Seite 16 informieren.
Karsten Becker – LW 17/2015