Ran an den Speck
Die ernährungsmitbedingten Krankheiten der Bevölkerung sind so massiv, dass dies von Union und SPD im Koalitionsvertrag aufgegriffen wird und damit die gebührende Aufmerksamkeit erhält. Angekündigt ist, dass vom Acker bis zum Teller ein gesundheitserhaltender und nachhaltiger Lebensstil gefördert und ernährungsÂmitbedingte Krankheiten bekämpft werden sollen. Ferner soll es noch in diesem Jahr eine nationale Reduktionsstrategie für Zucker, Fett und Salz in FertiggerichÂten geben. Zwar sind Zucker, Fett und Salz nicht per se schlecht, aber im Übermaß und im Zusammenspiel mit mangelnder Bewegung begünstigt der Konsum Übergewicht und andere Krankheiten. Weniger fett, süß und salzig zu essen und zu trinken, lautet schon seit langem eine Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Da dies offensichtlich von vielen Menschen aufgrund von beispielsweise fehlender Bildung oder mangelndem Wissen nicht umsetzbar ist, halten die Koalitionspartner in ihrem Vertrag ebenfalls fest, eine vereinfachte plakative Nährwertkennzeichnung zu entwickeln. Das muss jedoch auf wissenschaftlicher Basis erfolgen. Gut ist ferner, dass die Politiker der Ernährungsbildung einen großen Wert beimessen wollen.
Stephanie Lehmkühler – LW 9/2018