Rechtliche Anforderungen an zukunftsfähige Stallvorhaben
ALB-Veranstaltung am 11. März in Bad Hersfeld
Beim Neubau beziehungsweise der Erweiterung von Stallanlagen sind neben bau- und planungsrechtlichen Bestimmungen auch Kriterien aus den Bereichen Tierschutz, Naturschutz, Immissionsschutz, Brandschutz zu beachten. Besonderes Augenmerk ist auf die Standortwahl für neue Anlagen zu richten, um eine zukünftige Betriebsentwicklung zu gewährleisten. Im Forum der Baulehrschau am Landwirtschaftszentrum Eichhof, Bad Hersfeld, findet am 11. März eine gemeinsame Veranstaltung der ALB-Hessen und des Landesbetriebes Landwirtschaft Hessen zum Thema „Rechtliche Anforderungen an zukunftsfähige Stallbauvorhaben“ statt.

Foto: Franke
Privilegierung/Genehmigung von Bauvorhaben
Im vergangenen Jahr wurde eine Novellierung des Baugesetzbuches durchgeführt, die wesentliche Einflüsse auf die Privilegierung und die Genehmigung von Bauvorhaben im Außenbereich hat. Die Auswirkungen wird Dr. Stefan Neser, Landesanstalt für Landwirtschaft, Freising, aufzeigen.
Die Grundlagen der bestverfügbaren Techniken in der Tierhaltung, auch bezüglich der immissionsmindernden Maßnahmen, werden europaweit festgelegt. Zu diesen immissionsmindernden Maßnahmen gehören Abluftbehandlung, Flüssigmistlagerung und -Ausbringung und veränderte Aufstallungssysteme. Sie werden von Ewald Grimm, KTBL, Darmstadt, dargestellt.
Häufige Diskussionen wurden in den vergangenen Jahren auch durch das Thema Brandschutz bei landwirtschaftlichen Betriebsgebäuden hervorgerufen. Zu diesem Thema hat die ALB-Hessen vor einiger Zeit einen Bericht herausgegeben, der bei der Umsetzung der Maßnahmen in den Genehmigungsbehörden Anwendung gefunden hat. Die Konsequenzen werden von Aribert Hermann, Landkreis Fulda, vorgestellt.
Auch der Wasserschutz ist immer wieder ein häufiges Diskussionsthema. Die Überarbeitung der Düngeverordnung und neue Bestimmungen für Jauche-Gülle-Sickersaftanlagen (JGS-Anlagen) wird von Dr. Hüther, HMUKLV, Wiesbaden, erläutert.
Abschließend werden die wesentlichen Kriterien für die Standortwahl von Michael Herdt, Büdingen, behandelt. Dabei werden insbesondere grundstücksspezifische Parameter wie Erschließung, Entwicklungsfähigkeit und Lage des Standorts anhand von Beispielen präsentiert.
Die Veranstaltung beginnt um 9.30 Uhr. Es wird eine Tagungsgebühr von 25 Euro für Nichtmitglieder der ALB erhoben. Fortbildungspunkte für die einzelbetriebliche Förderung werden an Landwirte vorbehaltlich der Zustimmung der Bewilligungsstelle Mitte März vergeben. Während der Veranstaltung werden zunächst Teilnahmebescheinigungen ausgestellt.
Gerd Franke, llh – LW 9/2015