Rheinland-Pfalz und Hessen im Streit
Seit 1987 bestand ein Staatsvertrag zwischen den beiden Bundesländern, der die Finanzierung und damit die weinbauliche Forschung in Geisenheim regelte. Nun sollen Kosten eingespart und die weinwissenschaftliche Zusammenarbeit neu geregelt werden. In Hessen war man über diesen rheinland-pfälzischen Schritt nicht sehr erbaut, zumal in der letzten Verwaltungsratssitzung der Forschungsanstalt Geisenheim, im Frühjahr, selbst auf Nachfrage, versichert wurde, dass ein Ausstieg aus der MitfinanÂzierung kein Thema sei. Dass sich angesichts dieser Vorkommnisse und dazu noch der unterschiedlichen Parteifarben der jeweiligen Regierungen sich die Stimmung auflud, ist klar. So vermuten die Hessen, dass Rheinland-Pfalz zur Finanzierung ihres Prestigeobjektes Dualer Studiengang Weinbau und Oenologie, Einsparungen vornehmen will. Gerade dieser Studiengang ist es, der die Stimmung zwischen den beiden Bundesländern verschlechterte. Während man in Hessen die Notwendigkeit dieses BildungsÂangebotes stark bezweifelt und auf den eigeÂnen Studiengang an der Fachhochschule Geisenheim verweist, ist die rheinland-pfälziÂschen Sichtweise eine ganz andere. In Rheinland-Pfalz wird der Duale Studiengang als sinnvolle Alternative angesehen. Die voll im Plan liegenden StudierenÂdenÂzahlen werden dabei als Indiz gewertet, dass die Branche diese Ausbildung annimmt.
Es bleibt zu hoffen, dass man sich trotz der Verstimmung wieder zusammenrauft und sowohl Forschung als auch Ausbildung in der WeinbranÂche als gesamtdeutsche Aufgabe ansieht, denn auch in diesem Fall bringt uns Kleinstaaterei und regionales Denken nicht weiter.