Rübenjahr 2022 gestartet

Aussaat schon bald abgeschlossen – Bislang gute Bedingungen

Nachdem in den ersten Märztagen die Aussaat in Südhessen gestartet war, folgten in der zweiten Märzwoche auch die Aussaat der ersten Flächen in der Wetterau und in Nordhessen. Marie-Christin Hofmann, Geschäftsführerin des Verbandes Wetterauer Zuckerrübenanbauer, berichtet.

Zur Aussaat der Zuckerrüben gilt es, die Ablagetiefe zu kontrollieren, um einen gleichmäßigen und guten Feldaufgang zu gewährleisten.

Foto: Marie-Christin Hofmann

Mit den anhaltenden Niederschlägen Anfang des Jahres bis in den Februar hinein war aufgrund der nassen Bodenbedingungen zunächst nicht an eine Vorbereitung der Flächen zu denken. Die Böden trockneten jedoch mit dem Ausbleiben weiterer Niederschläge gegen Ende Februar zügig ab, und so konnte verhältnismäßig früh die Aussaat auf den leichten Standorten beginnen. Dabei hat sich auch die Umstellung der Saatgutausgabe auf einen Direktversand des Saatgutes in den Regionen der drei hessischen Anbauverbände im zweiten Jahr eingespielt.

Saatgut war pünktlich zu Beginn der Aussaat auf den Höfen. Erste Flächen in der Wetterau wurden ab dem 11. März, im Verbandsgebiet Kassel ab dem 10. März bestellt. Auf schweren Böden, und auch in einigen Regionen Hessens, in denen sich Anfang März noch kältere Temperaturen hielten, begannen die Landwirte erst im Laufe der zweiten Märzhälfte mit der Aussaat. Generell kann man jedoch von einem guten Fortschritt bei der Aussaat sprechen mit nur kurzen und wenigen Unterbrechungen. Bereits jetzt ist die Rübenaussaat weit fortgeschritten und wird in den kommenden Tagen in Hessen abgeschlossen werden können. Neben den Niederschlägen haben auch die kühlen Temperaturen Landwirte mit dem Beginn der Aussaat zunächst noch etwas zögern lassen. Denn nicht zuletzt spielt die Bodentemperatur für die Keimung der Rüben eine entscheidende Rolle. Zur Vorbereitung der Aussaat ist die Grundbodenbearbeitung mit einer flachen Saatbettbereitung besonders wichtig. Nur so kann bei einer optimalen Saattiefe die Pille in die Saatrille eingebettet werden. Ist der Boden ausreichend rückverfestigt, ist darauf zu achten, dass die Pille nicht im Trockenen liegt. Dabei sind Niederschläge zur Keimung nicht notwendig, da das Kapillarwasser ausreicht. Unter sehr trockenen Bedingungen kann es daher notwendig sein, die Rübenpille etwas tiefer abzulegen. Bei einer zu groben Bodenbearbeitung besteht das Risiko, dass die Pille in der losen Erde liegt und so nicht keimen kann.

Meist guter Zustand des Bodens

Zu diesem Anbaujahr berichteten die Anbauer jedoch von weitestgehend guten Bodenzuständen, die eine gute Saatbettvorbereitung zuließen. Jedoch konnten über die Regionen hinweg bereits trockene Bodenoberflächen festgestellt werden, was eine starke Staubentwicklung zur Aussaat brachte.

Nun hoffen die Anbauer auf einen gleichmäßigen Feldaufgang. Haben sich die Böden mit den zurückliegenden Sonnentagen erwärmt, sind die ersten Rüben schon gekeimt. Wie auch im vergangenen Jahr könnten aber späte Frost­ereignisse die gerade gekeimten Rübenpflanzen abfrieren lassen. So wurden im letzten Anbaujahr besonders in Südhessen einige Flächen aufgrund von Frostschäden ein zweites Mal bestellt. Die Bedingungen mit besser gefüllten Wasservorräten in den Böden und einer guten Aussaat lassen jedoch auf eine weiter gute Entwicklung hoffen.

 – LW 13/2022