Schweinemaststall mit besonders artgerechter Tierhaltung in Großenlüder errichtet
Tag der offenen Tür in der Kömpel GbR am Sonntag, dem 3. Mai
Einen Schweinemaststall mit hohen Tierwohlstandards, gleichzeitig ausgestattet mit modernster Technik, hat kürzlich die Kömpel GbR aus Großenlüder fertiggestellt. Der Stall inklusive Sortiertechnik wurde von der Firma Hölscher + Leuschner geliefert. Bei einem Tag der offenen Tür am Sonntag, dem 3. Mai ab 11 Uhr können Interessierte sich den Stall anschauen.

Foto: Hölscher+Leuschner
Die Initiative Tierwohl kam Peter Kömpel und seinem Sohn Peter jun. sehr gelegen. „Das Konzept geht in unsere Richtung und wir haben uns gleich angemeldet.“ So wird den Tieren 20 Prozent mehr Platz zur Verfügung gestellt und eine ständige Raufutteraufnahme ist über Raufen möglich. Außerdem sorgen Scheuervorrichtungen aus Baumstämmen dafür, dass die Schweine sich jederzeit schubbern können. Veränderbares Beschäftigungsmaterial aus einem Stück Holz an einer frei beweglich im Stall hängenden Kette sorgt für Abwechslung.
Ätherische Öle verbessern das Stallklima
Um den Komfort für die Tiere zusätzlich zu erhöhen, wird die Stallluft verbessert, und zwar über den „Aeorocleaner“, der in kurzen regelmäßigen SprühÂintervallen ein Gemisch aus Wasser und ätherischen Ölen abgibt. „Lavendelduft wirkt beruhigend auf die Tiere, außerdem werden mit dem Aerocleaner Staubgehalt, Keimbelastung und Ammoniakentstehung gemindert“, sagt Kömpel jun. Weitere Funktionen des Aerocleaners sind die Sprühkühlung im Sommer, das Einweichen vor dem Säubern und das Desinfizieren.
Der Stall wurde mit AFP-Mitteln (35 Prozent Zuschuss) nach besonders artgerechter Tierhaltung gefördert. Die Bauherren haben viel Wert darauf gelegt, den Stall zukunftsorientiert zu planen.
Der Weg zum Stall
Der Stall der Kömpel GbR ist in 36137 Großenlüder, Aussiedlerhof 1, zu finden. Fährt man aus Großenlüder in Richtung Fulda, liegt der Stall nach 700 Metern auf der rechten Seite im Feld. Der Weg wird beim Tag der offenen Tür ausgeschildert sein.
Sortierschleuse vereinfacht die Fütterung
Der Stall besteht aus vier MastÂeinheiten. In einer Masteinheit befinden sich jeweils ein großes und ein kleines Abteil, wobei das größere von beiden etwa 75 Prozent der Gesamtfläche einnimmt. In diesem Abteil wird die entsprechende Ferkelpartie eingestallt. Während der ersten Wochen haben die Ferkel Zeit, sich an ihre neue Umgebung zu gewöhnen. Dann wird begonnen, die Ferkel durch die Sortierschleuse Optisort zu den Futterbereichen zu leiten. So besteht die Möglichkeit, die schwereren und leichteren Tiere automatisch unterschiedlich zu füttern. Die Gewichte, die täglichen Zunahmen und das Fressverhalten der Tiere werden ständig gemessen. So haben Kömpels immer einen guten Überblick über die Leistungen und den Gesundheitszustand der Tiere.
Für Großgruppen haben die Betriebsleiter sich entschieden, weil sie gerne direkt mit den Tieren in Kontakt sind. „Wenn ich zweimal am Tag mitten durch die Tiergruppe laufe, sehe ich zudem eher, ob es einem Schwein nicht gut geht als wenn ich in kleinen Buchten vom Stallgang aus kontrolliere“, so Kömpel jun. Je Abteil werden 270 Tiere gehalten.
Nach etwa einem Monat werden die Durchgangsklappen zum kleineren Abteil geöffnet, sodass den Schweinen dann die gesamte Fläche zur Verfügung steht. Rund drei Viertel der Schweine werden zwischen der 11. und 16. Woche im wöchentlichen Rhythmus aus dem Maststall vermarktet. Mit der Sortierschleuse werden automatisch die Schweine nach Gewicht oder Teilstücken für die Vermarktung optimal aussortiert. Auch einzelne Tiere können automatisch in eine Sonderbucht für die Metzgervermarktung sortiert werden. Nachzügler mästet der Landwirt separat in dem kleineren Mastabteil drei bis vier Wochen lang weiter. Der größere Teil des Stalles kann dann bereits gereinigt und wieder neu belegt werden. „So schaffen wir weit über drei Mastdurchgänge je Jahr“, sagt Kömpel jun.
Bei der Gestaltung der Außenwände bezog der verbraucherÂorientierte Betrieb Schulen und Kindergärten aus Großenlüder und Fulda mit ein: Die Kinder durften die Wände zum Thema Landschaft und Natur anmalen.
Für das leibliche Wohl wird beim Tag der offenen Tür bestens gesorgt sein und auch ein musikalisches Rahmenprogramm sowie Unterhaltung für Kinder werden geboten. Familie Kömpel wird Fragen rund um Stall und Betrieb gerne beantworten und auch die am Bau beteiligten Firmen werden vor Ort sein und informieren.
LW – LW 18/2015