Silageernte jetzt planen

Der Winter ist zwar noch nicht vorüber, trotzdem kann man sich schon Gedanken über die Ernte der Grassilagen machen. Im vergangenen Jahr hat das Wetter die Betriebsleiter reichlich Nerven gekostet. Der erste und zweite Schnitt waren vielerorts gut in Menge und Qualität. In Rheinland-Pfalz wurden durchschnittlich 6,25 MJ NEL beim ersten und 6,02 beim zweiten Schnitt erreicht, in Hessen 6,40 und 6,10 MJ (siehe www.lw-heute.de/grassilage-... und www.proteinmarkt.de). Der dritte und vierte Schnitt entfielen aber aufgrund der Trockenheit im Frühjahr vielerorts. Richtig mau sah es dann nach der langen Dürre im Sommer bei der Maissilage aus. Manche Bestände konnten nur notreif geerntet werden und insgesamt fehlte es an Massen- und Energieerträgen. Aktuell ist das Grundfutter weiterhin in einigen Betrieben knapp. Ziel muss es auch für dieses Jahr sein, alles dafür zu tun, dass hochqualitative Grassilageschnitte eingefahren werden. Das verbessert die Wirtschaftlichkeit, denn es kann teures Zukauffutter gespart werden.

In der Planung kann man für eine gute Grobfutterqualität einiges tun, beginnend bei rechtzeitigen Absprachen mit dem Lohnunternehmer, damit dieser mit hoher Schlagkraft verfügbar ist. Wer künftig lieber auf Unabhängigkeit setzt, kann seine Ernte mit Mäher und Kurzschnittladewagen selbst in die Hand nehmen. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen hat Wagen mit einem Fassungsvermögen von 40 Kubikmetern von sechs Herstellern verglichen. Hier ergaben sich deutliche Unterschiede, nicht nur in der Ausstattung, sondern auch im Preis (siehe dazu unser Schwerpunkt Grassilage ab Seite 16).

Eine weitere Frage zur Sicherung der Qualität des eingefahrenen Grases ist, ob ein Siliermittel eingesetzt werden soll und wenn ja, welches. Hier gibt es vieles zu beachten. Ist eine Verbesserung der Vergärung oder der aeroben Stabilität das Ziel? Je nach Qualität des Häckselgutes und Erntebedingungen fällt die Wahl unterschiedlich aus. Wie man die richtige Entscheidung trifft, dazu gibt unser Beitrag ab der Seite 20 umfangreiche Hinweise.

Marion Adams – LW 10/2019