Saatgut kann bei Bedarf schnell knapp werden
LSV Sommerweizen und Sortenempfehlungen für den Anbau 2021
Betrachtet man den Umfang des Anbaus von Winterweizen, Sommergerste oder Hafer wird schnell klar, dass Sommerweizen nach wie vor nicht – oder nur selten – aus seiner Nische hervortreten kann. Da es aber trotzdem vorkommt, dass der Sommerweizen jahresweise von großer Bedeutung ist, werden im Versuchswesen des Landesbetriebs Landwirtschaft Hessen (LLH) weiterhin Landessortenversuche (LSV) für den Sommerweizenanbau durchgeführt.

Frühe Aussaat senkt das Risiko
Unter optimalen bis guten Witterungsbedingungen ist der Sommerweizen ertraglich kaum konkurrenzfähig zum Winterweizen, da die Vegetationszeit deutlich verkürzt ist und somit weniger Phytomasse und Ertragsorgane gebildet werden können. Auch kann der Sommerweizen die im Winter häufig aufgefüllten Bodenwasserreserven nicht so effizient nutzen wie der Winterweizen, darunter leiden häufig Ertragsstabilität und Ertragssicherheit.
Um trotz der nicht ganz optimalen Voraussetzungen eine gute Ernte einzufahren, sollte Sommerweizen so früh wie möglich (Ende Februar bis Anfang März) und sobald die Böden befahrbar sind gedrillt werden. Wegen der geringen Bestockungsfähigkeit des Sommerweizens sollten bei früher Saat Aussaatstärken von 400 Körnern/m² gewählt werden. Verschiebt sich die Saat, sollte die Saatstärke weiter erhöht werden. Sollte es hierbei allerdings zu einer guten Bestockung kommen, kann dies mit einer erhöhten Lagergefahr einhergehen.
Manuel Fränzke, Gabriele Käufler, LLH Landwirtschaftszentrum Eichhof – LW 2/2021