Sommerferien: sechs Wochen Langeweile?
Nein! Hier sind die besten Teenager-Tipps für tolle Ferien
Sechs Wochen Sommerferien – Wer jetzt nicht in Urlaub fährt oder einen Ferienjob hat, der schiebt garantiert Langeweile. Erst recht, wenn nicht jeden Tag Badewetter ist. Noch kurzfristig an einem Ferienprogramm oder einer Jugendfreizeit teilzunehmen, dürfte auch schwierig sein. Aber dennoch gibt es auch für Teenager viele Möglichkeiten, die freie Zeit sinnvoll zu verbringen. Vielleicht eine gute Gelegenheit, mal ein neues Hobby oder eine neue Sportart auszuprobieren, einen tollen Ausflug zu machen oder sogar mit dem Führerschein zu beginnen? Wir stellen einige Möglichkeiten vor!
Tipp 1: Neuer Trendsport aus Amerika: Lern doch mal Wave-Board-Fahren!Alle Sportgeräte werden im Lauf der Jahre verbessert. Der Trend, alles noch schneller, schöner und perfekter zu gestalten, brachte uns das neue Fun-Sportgerät Wave-Board, eine Art Skateboard für Fortgeschrittene. Durch die geschickte Anordnung von nur zwei Rollen, die jeweils 360 Grad drehbar sind, kombiniert mit dem drehbaren Achsgelenk zwischen den zwei Waveboard-Decks, entsteht das Gefühl von SurÂfen und Snowboarden. Schwung holt man nicht mehr durch Abstoßen wie bei einem normalen Skateboard, sondern durch geschicktes Verlagern des Schwerpunktes mit Einsatz des ganzen Körpers. Das macht nicht nur Spaß, sondern trainiert auch die gesamte Muskulatur und den Gleichgewichtssinn – wenn man erst mal raus hat, wie es funktioniert.
Und so geht“s: Leg das Wave-Board vor dir auf den Boden. Stelle dann den vorderen Fuß gerade und mittig auf das vordere Deck. Durch Druck auf die Zehen richtest du das Board auf. Nun stößt du dich mit dem hinteren Bein kräftig nach vorn ab – am besten geht es am Anfang bei leichtem Gefälle. Danach setzt du den hinteren Fuß auf das hintere Deck. Sobald das Brett rollt, gehst du leicht in die Knie. Das gibt dir einen stabilen Halt und bessere Kontrolle. Der Oberkörper bleibt dabei gerade und aufrecht. Nun machst du Drehbewegungen der Schulter nach vorne und hinten. Der hintere Fuß wippt dabei synchron auf Ferse und Zehen mit. Es ist wichtig, dass die Bewegungen aus der Hüfte kommen, das heißt die Hüfte bleibt stabil. Das Wave-Board sollte sich in S-Form bewegen. Zum Bremsen drückst du einfach mit beiden Füßen gleichzeitig die Zehen nach vorn, um das Wave-Board nach vorn abzuklappen und dann abzuspringen und wegzulaufen. Bei schnellerer Fahrt stellst du das Board erst quer und verfährst dann genauso. Kurven steuerst du mit dem vorderen Fuß. Durch Druck auf die Zehen machst du eine Frontside-Kurve, durch Druck auf die Ferse eine Backside-Kurve.
Tipp 2: Geh doch mal in den Klettergarten!
In der Perspektive eines Eichhörnchens bewegt man sich über Hindernisse von Baum zu Baum oder von Mast zu Mast. Im Kletterpark muss man Steigen, Rutschen, Klettern, Balancieren, Hangeln, Halten und Gleiten. Hochseilgärten, Waldseilgärten und Kletterparks gibt es in vielen Orten, das Prinzip ist überall gleich: Ãœber Seilbrücken, Seilrutschen, Netze und Stämme sind die Bäume oder Pfähle miteinander verbunden, nur wer seine Höhenangst überwindet und sich geschickt anstellt, schafft es von einer Station zur nächsten und kommt schließlich ans Ziel. Manchmal muss man über eine wackelige Hängebrücke balancieren, manchmal über einen tiefen Abgrund springen oder an einem dicken Seil ans Ziel schwingen. Unterschiedliche Schwierigkeitsgrade, HeÂrausforderungen und Geschicklichkeitslevels gilt es zu meistern – ein spannender Freizeitspaß für Jugendliche. Man kann den Parcours in der Gruppe durchlaufen – oder auch nur mit einem Partner. Ãœblicherweise brauchen Jugendliche, die nicht von den Eltern begleitet werden, deren Einverständniserklärung für die Teilnahme. Klettern in Seilgärten stärkt das Selbstvertrauen, baut Ängste ab und fördert die Teamfähigkeit von Gruppen. Die Sicherung der Besucher erfolgt nach einer Einweisung durch das Personal in der Regel eigenverantwortlich durch Selbstsicherungssysteme, geklettert wird immer mindestens zu zweit. Man ist durch einen Helm und Komplettgurt geschützt. Hochseilgärten und Kletterparks gibt es auch in Hessen und Rheinland-Pfalz und in angrenzenden Bundesländern, beispielsweise den Hochseilgarten Worms, den Eventure Park Mudau-Steinbach, den Kletterpark Taunus in Friedrichsdorf-Seulberg, den Kletterpark Rhein-Neckar in Viernheim, den Hochseilgarten Schlitz, den Hochseilgarten Baden-Baden oder den Kletterwald Kassel.
Kaum ein Sport ist bei den Jugendlichen so beliebt wie das Skating: Kein Wunder, denn fast überall gibt es asphaltierte Wege und wenig befahrene Straßen, die sich für eine kleine Tour eignen. Für Anfänger empfehlen sich ruhige Routen wie Spielstraßen, zum Üben sind Wege ohne Gefälle am besten. Aber Inliner-Fahren macht nicht nur Spaß, sondern schult auch Koordinationsfähigkeit, Gleichgewichtssinn, Motorik und ist ein gutes Konditionstraining.
Echte Inliner-Fans kommen bei dem Top-Event des Sommers auf ihre Kosten: Am Samstag, 29. August startet die „Rhine-on-Skates 2009“, die längste Inliner-Tour Europas. Das ist etwas, das man einmal erlebt haben sollte: 135 Kilometer geht es durchs obere Mittelrheintal, quer durch das UNESCO-Weltkulturerbe und damit durch eine der schönsten Landschaften Deutschlands. Man passiert unzählige Burgen und natürlich auch die berühmte „Loreley“. Start und Ziel ist in RüÂdesheim. Wer nicht so fit ist, die gesamten 135 Kilometer zu schaffen, kann abkürzen und sich eine eigene Wegstrecke zusammen stellen. Entlang der Strecke gibt es reichlich Bahnhöfe und Fähren, die man dafür nutzen kann. Internet: www.rhine-on-skates.de
Tipp 4: Mach doch schon mal den Führerschein!
Auch in Hessen und Rheinland-Pfalz dürfen Jugendliche seit einigen Jahren in Begleitung schon mit 17 Jahren Auto fahren. Das ist sinnvoll, denn auf diese Weise kann man als Fahranfänger schon eine Menge praktische Fahrerfahrung sammeln – mit einem Erwachsenen an der Seite, der in schwierigen Verkehrssituationen wie Glätte, schlechter Sicht oder Großstadtverkehr dabei hilft, dass man angemessen reagiert. Und wenn man mit 17 Jahren den Führerschein bereits haben möchte, kann man theoretisch schon ein halbes Jahr nach dem 16. Geburtstag mit der Fahrschule beginnen; mit 17 erfolgen dann theoretische und praktische Prüfung. Wenn dein 17. Geburtstag bald vor der Tür steht, solltest du überlegen, ob du die sechs freien Wochen nicht sinnvoll für den Führerschein nutzen kannst: Viele Fahrschulen bieten in den Sommerferien Führerschein-Crash-Kurse an. So kannst du mehrmals pro Woche zum Theorie-Unterricht gehen und schon einmal die Theorie erledigen – und einen Großteil der Fahrstunden möglicherweise auch schon in die Ferien verlegen!
Tipp 5: Querfeldein – ParÂkour – der neue Trendsport aus Frankreich
Ein Trend aus Frankreich erreicht jetzt auch Deutschland: Parkour. Der neue Sport begann vor rund 20 Jahren in Frankreich: Ein ehemaliger Soldat zeigte seinem Sohn hindernisreiche Wege, die auf keiner Landkarte zu finden waren. Anfang der 80er Jahre kam der Sohn auf die Idee, den Hindernislauf in die Stadt zu verlegen – Geländer, Treppen, Mauern und Häuser waren ab da seine Hindernisse. Was aber keineswegs bedeuten soll, dass man den Trendsport nicht auch in der freien Natur ausüben kann: Parkour ist eine Art der Fortbewegung durch Stadt und Natur – ohne Hilfsmittel, elegant und mit fließenden Bewegungen. Das Interessante daran ist, dass der Weg von der vorgegebenen Topographie, dem eigenen Können und den eigenen Ideen bestimmt wird. Stell dir einfach vor, du ziehst einen Strich über die Landkarte und musst diesem folgen – egal, was im Weg steht. Parkour ist kreativ, viele betrachten es deshalb eher als Kunstform denn als Sportart, wobei es sehr viel Kraft, Kondition und Können erfordert. Es ist ein echter Alltags-sport, den man überall machen kann: In der Stadt und in der Natur: Über Stock und Stein, Treppen und Geländer, Zäune und Hindernisse klettern, laufen und springen. Übrigens: Außer geeigneten Sportschuhen braucht man keine besondere Ausrüstung. Entscheidend ist, das eigene Körpergefühl dabei zu verbessern, die Kreativität zu stimulieren und dem Temperament freien Lauf zu lassen! Damit es nicht zu Verletzungen kommt, solltest du einen Parkour-Kurs besuchen!
Tipp 6: Odysseum – der neue Abenteuer-Wissenspark
In Köln hat im Frühjahr das Science Adventure Odysseum eröffnet – Deutschlands einziger Abenteuer-Wissenspark. In dem 7 500 Quadratmeter großen Areal können jetzt Jugendliche, Kinder und Familien auf eine interaktive Forschungs- und Abenteuerreise gehen. Das Odysseum ist eine Mischung aus Science Center, Forschungszentrum und Freizeitpark. Auf einer riesigen Experimentierfläche können die Besucher in sieben aufwendig gestalteten Themenwelten – Leben, Erde, Cyberspace, Mensch, Kinderstadt, Galerie der Welt und Außenerlebnisareal – selbst zum Abenteurer und Entdecker werden. An 200 Erlebnisstationen für unterschiedliche Altersstufen geht es auf eine spannende und erlebnisreiche Forschungsreise – von den Anfängen der Menschheit über die Gegenwart bis zur Zukunft. Ob im Dschungel mit dem Dinosaurier, in der riesigen begehbaren Erdkugel, auf der überdimensionalen Computerplatine oder an Bord eines Forschungsschiffes Richtung Zukunft – Spaß, Erlebnis und Wissen aus den Bereichen Biologie, Physik, Chemie, Politik und Medizin kommen hier nicht zu kurz. Anfassen und Mitmachen ausdrücklich erwünscht! Sabine Hense-Ferch