Top-Event in der Hessenhalle
Herausragende Fleischrinder in Alsfeld vorgestellt
Seit vielen Jahren gehört der Fleischrindertag in der Alsfelder Hessenhalle zu den Top-Events dieser Szene und auch der Wintereinbruch an diesem Wochenende war für viele Interessenten kein Grund, nicht nach Alsfeld zu fahren. Auch wenn mancher dadurch eine etwas längere Anfahrtzeit in Kauf nehmen musste.

Foto: Jost Grünhaupt
Die erste Gruppe Charolaisrinder wurde von zwei vielversprechenden Färsen aus dem Zuchtbetrieb Gries in Laubach angeführt. Die Flashback-Tochter Gotika konnte sich gegen ihre Herdengefährtin Anke, eine Natur-Tochter, durchsetzen.
In der nächsten Runde gab es ein klares Votum für die Nico-Tochter Deleila aus dem Betrieb Erhard und Stefan Damm aus Dautphetal ein Rind mit einer perfekten Erscheinung für das Zuchtziel der Charolais und auch hier kam es zu einem Doppelsieg der gleichen Adresse, denn die Haakon-Tochter Sina setzte sich mit ihren Vorteilen in Entwicklung und Rassemerkmalen gegen die weiteren Konkurrentinnen durch.
Bei der Festlegung der Siegerin gab es dann ein eindeutiges Votum für Deleila, die sich auch hier mit ihren exzellenten Typmerkmalen durchsetzen konnte und sehr starke Beachtung von allen Seiten bekam. Bei der Vergabe des Reservesiegertitels verblieb Clemens Braschos in der Reihenfolge der Klasse und entschied sich für Sina, ebenfalls aus dem Zuchtbetrieb Damm, die sich als zukunftsträchtiges Tier im Charolaistyp zeigte. Bei den Charolaiskühen ging der Siegertitel an die Norbert-Tochter Gerdi von Matthias Hofius aus Bad Berleburg, die durch ihre Breite, Rumpfigkeit und das hervorragende Kalb zu punkten wusste. Wiederum in Top-Form vorgestellt sicherte sich der Natur-Sohn Nils von Nicole Eigenbrod, Branders, zum zweiten Mal hintereinander den Siegertitel bei den Charolais-Bullen, ein Vererber mit sehr viel Kapazität und dazu bestens vorbereitet.
Josera überzeugte mit besten Rassemerkmalen
Mit einer starken Präsenz warteten die Limousinzüchter auf und die erste Klasse entschied die Bronzo-Tochter Josera von Robert Brandt, Modautal, für sich, ein sehr harmonisches Rind mit besten Rassemerkmalen und hervorragendem Seitenbild ausgestattet.

Foto: Jost Grünhaupt
Bei der Siegerauswahl gab Clemens Braschos Tatjana den Vorzug, da sie sich vor allem mit ihrer enormen Körpertiefe und dem kompletten Gesamtbild gegen die andere 1a-Färse Josera von Robert Brandt durchsetzen konnte, die allerdings eine sehr starke Konkurrentin darstellte. Eine starke Konkurrenz wurde bei den Limousinkühen geboten und mit einem 1a-Platz wurde die erstklassige Präsenz der breiten, tiefen und optimal bemuskelten On-Dit-Tochter Gloria von Ulrich Pflanz, Unter-Wegfurth, gewürdigt.
Ihr folgte die Cesare-Tochter Celina von Reinhold Watz aus Hüttenberg, ebenfalls eine Kuh mit einem erstklassigen Erscheinungsbild. Beim Vergleich der jüngeren Kühe fiel die Entscheidung zugunsten der Samson-Tochter Leana aus dem Zuchtbetrieb von Stefan Kohlmann in Buchenau, aus, die sich mit einem sehr guten Kalb bei Fuß als Zukunftskuh der Rasse vorstellte und als stärkste Konkurrentin die vielversprechende Bichon-Tochter Ute von Ulrich Pflanz, Unter-Wegfurth, als 1b-Kuh auf den nächsten Platz folgte.
Bei der Vergabe des Siegertitels würdigte Braschos ausdrücklich die sehr starke Vorstellung der sehr breit ausgelegten und tiefen Gloria, die mit einem bestens entwickelten Kuhkalb bei Fuß präsentiert wurde. Die vielversprechende Samson-Tochter Leana aus dem Betrieb Kohlmann wurde mit dem Titel Reservesiegerin ausgezeichnet. Auf dem erwartet hohen Niveau fand dann die Richtkonkurrenz der Bullen bei der Rasse Limousin statt und der erste 1a-Platz ging an den in Rassetyp, Bemuskelung und Bewegung vorzüglichen Faignant von Stefan Kohlmann, Buchenau.

Foto: Jost Grünhaupt
Starkes Fleckvieh gab es zu sehen
Wie in den zurückliegenden Jahren sahen die Zuschauer eine sehr starke Präsenz des genetisch hornlosen Fleckviehs und in der ersten Klasse fiel die Entscheidung eindeutig zugunsten der in Bestform präsentierten Excel-Tochter Elli von Friedrich Wilke aus Rhenegge, vor der wüchsigen, korrekten Hubert-Tochter Luisa von Matthias Urbach aus Wahlen. Beide wurden im Rahmen der Auktion später angeboten. Die zweite 1a-Schleife ging an die Hoferbe-Tochter Blümchen von Andre Schneider, Bad Laasphe, die mit ihrem rundherum harmonischen Körperbau und der Bemuskelung den Vorzug vor Luzie, einer ebenfalls top entwickelten Leon-Tochter von Winfried Müller, Großenlüder, erhielt.
Blümchen wurde mit dem Reservesiegertitel belohnt
Bei der Siegerauswahl ging dann aber kein Weg an Elli vorbei, die ihr Züchter Friedrich Wilke in einer beeindruckenden Form vorstellte und die jüngere Klassensiegerin Blümchen von Andre Schneider wurde für ihre tadellose Präsentation mit dem Reservesiegertitel belohnt.
Die Konkurrenz um die Spitze bei den Fleckviehkühen wurde von zwei Teilnehmerinnen aus dem Zuchtbetrieb Andre Schneider ausgetragen. Dabei fiel die Entscheidung zugunsten der Nachwuchskuh Agnes, einer Hoeness-Tochter, die sich korrekt und sehr leistungsbereit mit einem sehr guten Bullenkalb bei Fuß gegen die großrahmige Oidipus-Tochter Bonny durchsetzen konnte.
Die Entscheidung um die Siegervergabe des Klassenbesten bei den Fleckviehbullen wurde zu einem Vergleich zweier Halbbrüder, den der in Harmonie, Tiefe und Breite sehr komplette Campino-Sohn Calisto von Mario Walther, Frankfurt, vor seinem Halbbruder Calvin von Andre Schneider, Bad Laasphe, für sich entscheiden konnte.

Foto: Jost Grünhaupt
Als nächste folgte Fabienn, eine Umberto M-Tochter von Friedhelm Simon, Steinau, die sich in vielen wichtigen Kriterien sehr gut darstellte. Die Entscheidung um den Siegertitel fiel dann zugunsten von Emma, die mit ihrem perfekten Seitenbild die höchsten Maßstäbe erfüllte und Alida von Matthias Rohleder erhielt den Titel Resevesiegerin.
Bei den Anguskühen mit Kalb bei Fuß ging der Siegertitel an die Gustel-Tochter Daysi von Karl-Friedrich Flamme, Rhenegge, da sie speziell im Seitenbild ein Höchstmaß an Harmonie zeigte und den Reservesiegertitel holte sich die Elixir 100-Tochter Fiona von der Angus-Zucht Bischoff PTR aus Neukirchen, die mit ihrer Breite und Tiefe im Körper zu überzeugen wusste.
Den Ehrenpreis für die Kuh mit der besten Fruchtbarkeit über drei Generationen bekam die von Rainer Henz aus Moischt ausgestellte Mozart-Tochter Milva zugesprochen, ihr waren immerhin 33 Kälber bei diesen Kriterien nachgewiesen.

Foto: Jost Grünhaupt
Sehr starke Präsenz gab es bei der Rasse Galloway in allen Kategorien. Die erste 1a-Rosette bekam Capriola, eine Ace-Tochter von Bernd Schlichterle aus Burgwald zugesprochen, die sich bestens entwickelt, typvoll und tief gegen die Hamlet-Tochter Quinta von Norbert Noll, Wetter, durchsetzen konnte. Ein Rind mit ebenfalls hervorragenden Rassemerkmalen ausgestattet.
Bei der jüngeren Altersklasse gingen die Spitzenplätze an die von Judith Bock, Eiterfeld, ausgestellten Töchter von Myrkur. Von den zwei top herausgebrachten Halbschwestern ging der 1a-Platz an Catriona, die sich mit leichten Vorteilen im Gesamtbild gegen Isla durchsetzen konnte.
Galloway-Siegertitel an Capriola und QuinÂta
Bei Vergabe des Siegertitels blieb Armon Fliri in der Reihenfolge der ersten Klasse, so dass das Duo Capriola und QuinÂta in dieser Reihenfolge den Sieger- und Reservesiegertitel erhielt. Der erste 1a-Titel bei den Gallowaykühen ging an die Adresse von Harald Battefeld aus Wiesenfeld mit seiner typischen, rumpfigen Figaro-Tochter Irene und beim Vergleich der jungen Kühe setzte sich die Ace-Tochter Cola von Bernd Schlichterle, Burgwald, durch, die mit ihrem tadellosen Seitenbild und der Korrektheit im Körperbau sehr hohe Maßstäbe erfüllte.
Den Siegertitel erhielt die achtjährige Irene, die das Zuchtziel der Rasse Galloway mit ihrer Breite, Tiefe und Harmonie besonders gut repräsentierte. Reservesiegerin wurde die jüngere 1a-Kuh Cola.
Drei absolut imposante Altbullen bekamen die Zuschauer im Gallowayring zu sehen und hier ging das erste 1a-Ticket an Thunder, einen Klondyke Raider-Sohn der GbR Mützel und Geiger, Biebergemünd, der mit seiner ausgeprägten Körperlänge, Rumpftiefe und Korrektheit die meisten Pluspunkte auf sich versammeln konnte.
Engster Konkurrent Highland Laddie, ein Septimus-Sohn von Horst Kraft aus Ottrau, der ebenfalls über einen sehr langen Oberkörper und tadellosen Bewegungsablauf verfügt, wurde als Reservesieger herausgestellt und ein weiterer 1a-Platz ging an den noch voll in der Entwicklung stehenden, aber sehr zukunftsträchtigen Harvester von Michael Ernst aus Burgwald.
Highlandzüchter bestens vorbereitet in den Ring
Bestens vorbereitet kamen die Highlandzüchter mit ihren Tieren in den Ring. Hier ging der erste Spitzenplatz an Pearl Odhar, eine typvolle, tiefe, dunfarbene Färse von Dr. Urs Schöffel, Hessisch Lichtenau, und aus dem gleichen Zuchtbetrieb kam auch die 1a-platzierte Kuh, die Sanktus-Tochter Wonne, ebenfalls bestens im Seitenbild mit hervorragenden Rassemerkmalen ausgestattet und das Bullenkalb bei Fuß war ein zusätzlicher Trumpf des Gespanns. Leider ohne Konkurrenz aber mit einem super Auftritt präsentierte sich der schwarze Darius II. von Wolfgang Richter aus Sinntal und Heinz Westphal aus Neustadt, der hinsichtlich Rassetyp, Festigkeit und Korrektheit besondere Maßstäbe erfüllte.
Auch Zwergzebubullen und Rotes Höhenvieh im Ring
Den ersten Wettbewerb für Zwergzebubullen gestaltete der Betrieb von Wolfgang Lomp aus Gemünden komplett und der Spitzenplatz ging an den typvollen, in tadelloser Verfassung vorgestellten Meilo.
Beim Roten Höhenvieh gab es je eine Entscheidung bei Bullen und Kühen mit Kälbern. Klassensiegerin wurde hier die Uhl-Tochter Veronika von Karl Wilhelm Becker aus Kirtorf. Eine harmonische Kuh mit einem hervorragenden Kalb bei Fuß und der von Hartmut Ritter, Bebra, vorgestellte Nachwuchsvererber Ibo, der durch seine Tiefe und die vorzüglichen Rassemerkmale gefiel, wurde ebenfalls als Klassensieger herausgestellt. Abgerundet wurde das Schauprogramm durch die Präsentation von sehr typischen Kühen mit Kälbern bei Fuß, die Achim Vogt, Nentershausen (Welsh Black), und Karl und Florian Viering, Landau (Aubrac), vorstellten.
Fleischrinder Hessen haben auch einen Jungzüchterclub
Der neu gegründete Jungzüchterclub Fleischrinder Hessen nutzte die Plattform, sich vor großem Publikum vorzustellen und seine Ziele zu erläutern. Die Zuschauer nutzten die Gelegenheit, an der Verlosung eines bestens vorbereiteten Angus-JungÂrindes teilzunehmen, das von der Staatsdomäne Beberbeck gezüchtet war und von Anna Knauf und Michael Wicke als Vertreter des Vorstandes an den neuen Besitzer aus dem Vogelsberg übergeben wurde.
Darius II. heißt der Hessenchampion 2015
Vor der Siegerehrung, die wie jedes Jahr eine enorme Ausstrahlung hatte, weil alle Zuschauer die Gelegenheit bekamen, die Spitzentiere rasseübergreifend noch einmal komplett zu sehen, kam es zur Vergabe des begehrten Titels Hessenchampion, bei dem alle ausgestellten Bullen zum Defilee erschienen. Das Preisrichter-Duo erkannte dabei die Ausnahmequalität in allen wichtigen Merkmalen, vor allen Dingen aber die exzellente Ausstrahlung, die der Highlandbulle Darius II. von Wolfgang Richter und Heinz Westphal zeigte und zur großen Freude seiner Besitzer bekam er die Schärpe umgehangen.
Grünhaupt, LLH Kassel – LW 7/2015