Trends beim Bauernhofeis

Nachgefragt: Eis-Herstellung auf Milchviehbetrieb

Auf dem Milchviehbetrieb von Eckhard Kersten in Hofgeismar-Schöneberg wird seit 2008 Bauernhofeis hergestellt. Das LW hat bei Martina Opfermann-Kersten nachgefragt, welche Eissorten der landwirtschaftliche Betrieb 2017 anbietet.

LW: Was ist das Besondere an Ihrem Bauernhofeis?

Martina Opfermann-Kersten.

Foto: privat

Martina Opfermann-Kersten: Wir verwenden nur natürliche Produkte. Unsere 80 Milchkühe, die wir im Melkroboter melken, liefern die frische Vollmilch als Basis für unser Milcheis. Das Stracciatella mit Schokostückchen besteht zum Beispiel hauptsächlich aus Milch und ist ein Renner. Der Geschmack erinnert an Milcheis, wie es früher schmeckte, sagen unsere Kunden. Joghurt und Saure Sahne stellen wir auch selber aus unserer Milch her. Die Früchte kommen aus dem eigenen Garten, zum Beispiel Erd- und Himbeeren sowie alte Apfel­sorten. Was zugekauft werden muss, ist aus der Region. Wichtig ist uns auch, dass wir nur wenig Zucker verwenden.

LW: Wie viele Eissorten bieten Sie an?

Opfermann-Kersten: Wir haben rund 30 Sorten in 500-ml-Packungen à 4 Euro im Programm und rund 20 Sorten Kugeleis zu je 1 Euro. Vanille, Schokolade, Erd- und Johannisbeere haben wir immer im Sortiment. Auch das Apfel-Zimt-Eis geht interessanterweise das ganze Jahr über. Die Kunden schätzen vor allem das besondere Aroma unserer alten Apfelsorten.

LW: Beeren für das Eis das ganze Jahr aus dem Garten und der Region. Wie geht das?

Opfermann-Kers­ten: Die Früchte werden gleich nach der Ernte eingefroren. Das ergibt das intensive Fruchtaroma. Wir frieren Beeren, Äpfel und auch Bananen ein. Nebeneffekt des Frostens ist, dass die Fruchteissorten so über die jeweilige Obstsaison hinaus angeboten werden können.

LW: Was sind weitere Verkaufsschlager?

Opfermann-Kersten: Neben den klassischen Milcheissorten ist Holunderblüteneis mit Saurer Sahne, mit oder ohne Sekt, sehr beliebt. Die fruchtigen Eissorten gibt es mit Joghurt oder als Sorbet.

LW: Was haben Sie sich 2017 vorgenommen?

Opfermann-Kersten: Wir werden Sanddorneis ausprobieren und vielleicht auch eine frische Mischung aus Zitrone-Basilikum. Gut kamen in der Vergangenheit schon Gurkeneis mit einem Schuss Zitrone und unser Apfel-Möhren-Eis an.

LW: Wo gibt es Ihr Eis?

Opfermann-Kersten: Unsere Eisdiele direkt auf dem Hof hat von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Wir sind auch auf Märkten und Dorffesten zu finden oder beliefern auch gerne Feste, wie zum Beispiel Hochzeiten. Dafür haben wir mobile Eistruhen.

LW: Nutzen Sie neue Medien, um auf das Eis aufmerksam zu machen?

Opfermann-Kersten: Wir nutzen insbesondere Facebook für unsere Mitteilungen unter www.facebook.com/Schöneberger-Bauernhof-Eis

Das Interview führte Stephanie Lehmkühler – LW 11/2017