Trockenjahr 2018 führt zu Wertverlusten im Wald
Die Massenvermehrung des Schädlings ist eine Folge des trocken-heißen Sommers 2018 und hatte den Sturm Friederike als Initiator. Die geschwächten, teils geworfenen Fichtenstämme konnten nur langsam aufgearbeitet werden und boten den idealen Nährboden für die Borkenkäfer. Hier rächt sich jetzt die stetige Personalreduzierung und das Auslagern von Arbeitsprozessen in den Forstämtern.
Viele Jahrhunderte galt der Besitz von Wald als ein Garant für eine bescheidene aber stetige Rendite. Ob Privatwaldbesitzer, Kommunen oder der Staat, standen Investitionen an, dann wurde der Hiebsatz ausgeschöpft, um das notwendige Kapital – meist für Baumaßnahmen – zu erhalten. Von diesem Ideal sind viele Waldbesitzer derzeit weit entfernt, denn auch der Holzpreis für das Leitsortiment Fichte ist in Mitteldeutschland um 40 Prozent gesunken.
Der Klimawandel schlägt mit voller Wucht zu: Bereits 20 Mio. Euro Schäden durch Borkenkäfer schätzt die Forstministerin von Rheinland-Pfalz allein in ihrem Land – in Hessen muss deutlich mehr angenommen werden.
Dass die Fichte an vielen Standorten ersetzt werden muss, ist vielen Waldbesitzern inzwischen klar. Noch stockt sie laut BundeswaldÂinventur auf einem Viertel der deutschen Waldfläche. Doch der Waldumbau zu klimaÂstabileren Wäldern ist im Gange – leider sind auch die gepflanzten Jungbäume im trockenen Sommer 2018 verdorrt. Noch dazu wird es zunehmend schwieriger, geeignete Baumarten zur Risikoverteilung im Waldumbau zu finden. Denn die aktuell in Hessen auftretende Rußrindenerkrankung an Ahorn (s. Seite 23) ist auch eine Auswirkung des vergangenen Sommers.
Elke Setzepfand – LW 8/2019