Turbulenter Milchmarkt im Jahr 2009

In Bezug auf die Milchpreise war 2009 bekanntermaßen kein erfreuliches Jahr. Nur 25,1 Cent je kg Milch im Durchschnitt zahlten die deutschen Molkereien aufgrund des besonders im ersten Halbjahr schwierigen Marktumfeldes an die Milcherzeuger aus. Auch die in den letzten Jahren über dem Bundesdurchschnitt liegenden rheinland-pfälzischen und hessischen Molkereien zahlten mit 24,5 bis 25,6 Cent Preise, die deutlich unter der Gewinnschwelle für die Milcherzeugung liegen. Besonders Molkereien mit gro­ßem Trinkmilchanteil und darunter vor allem H-Milch-Hersteller hatten mit dem starken Preisdruck durch den Lebensmitteleinzelhandel zu kämpfen. Gut ist, dass es das Marktordnungsinstrument der Intervention noch gibt; denn dass die EU-Kommission Butter und Magermilchpulver aufgekauft hat, trug sicherlich zur Stabilisierung des Milchmarktes bei, wie die Erholung der Preise für Butter, Molkenpulver, Milchpulver und Käse im Herbst 2009 zeigte. Im ersten Halbjahr 2010 stabilisierten sich die Märkte für Milchprodukte weiter und zwar trotz hoher Milchanlieferungen durch die Erzeuger. Der gute Absatz im In- und Ausland entlastete den Milchproduktemarkt, was zu steigenden Preisen führte, die die Molkereien auch an ihre Erzeuger weitergaben.

Mit schwankenden Milchpreisen wird auch in den nächsten Jahren zu rechnen sein, das Auslaufen der Milchquotenregelung wird dazu beitragen. Jetzt gilt es, sich zu überlegen, wie damit umgegangen werden kann, sowohl einzelbetrieblich als auch auf den Gesamtmarkt bezogen. Ein Instrument zur Risikoabsicherung könnte die Terminbörse für Milch werden, die derzeit hier­zulande noch wenig Anklang findet, in den USA jedoch schon seit Jahren genutzt wird. Auch die Intervention wäre weiterhin ein wichtiges Instrument.

Wie der Milchmarkt sich 2009 entwickelt hat, zeigt der Milchpreisvergleich ab Seite 10.

Marion Adams