Vermarktung unterstützen und in Zuchtfragen beraten
Rotes Höhenvieh in Hessen sieht sich gut aufgestellt
Auf Initiative des Vereins zur Erhaltung und Roten Höhenviehs wurden zum dritten Mal junge Bullen in Hofgut Rudlos aufgestallt. Von den elf Rindern wurden im März bei der Körung sechs mit teils sehr guten Noten als zuchttauglich bewertet. Die Gruppe der Züchter, die das Bullenprojekt vorantreibt, freut sich über das gute Ergebnis und gratulierte den Züchtern zu ihrem Erfolg. Am kommenden Samstag werden die Jungbullen zum Kauf angeboten werden (siehe Seite 39).
Foto: privat
Die Züchter wollen ihr Angebot bündeln
Im Mittelpunkt steht das gemeinsame Handeln: „Wir möchten vermeiden, dass Tiere, die nicht direkt vermarktet werden können, unterpreisig an Viehhändler abgegeben werden“, erklärte Vorsitzende Steinhoff. „Die Fleischqualität der auf Weideflächen gehaltenen Rinder ist zu gut, um die Tiere zu verscherbeln“, so Steinhoff. Außerdem erhöhten sich die Tierzahlen in den Betrieben auch aus dem Grund, weil Zuschüsse zur Förderung der Rasse nur gewährt werden, wenn ein Betrieb mehrere Herdbuchtiere halte. „Es kommt mit den größeren Tierbeständen insgesamt nun mehr Nachwuchs als neue Züchter mit der Rasse Rotes Höhenvieh anfangen.“ Wenn aber kleine Betriebe ihre Tiere gemeinsam vermarkten, würden sich Chancen daraus ergeben. So könne für Hofläden oder Gastronomie ein kontinuierliches Angebot geschaffen werden, das allein ansonsten nur große Rinder haltende Betriebe stemmen könnten. Informationen, auch zu den gekörten Bullen, sind im Internet auf der Seite www.rotes-hoehenvieh.de und www.rotes-hohenvieh.info sowie per E-Mail bei steinhoff@rotes-hoehenvieh.de und marx@rotes-hoehenvieh.de erhältlich.
Züchterische Fortschritte und Erfahrungen
Eine Arbeitsgruppe des Vereins will sich auch der Zuchtberatung wieder verstärkt annehmen. Dabei sollen züchterische Fortschritte aus den einzelnen Anpaarungen festgestellt und Erfahrungen weitergegeben werden. Die Besichtigung der Tiere und Beratung vor Ort sei eine wichtige Ergänzung zu den Berechnungen, die der Verein bereits anbietet. Vermieden werden sollen somit Entwicklungen, wie sie bei einigen HochleistungsÂrassen zu sehen sind. Beispielsweise seien Leichtkalbigkeit und Robustheit wesentliche Eigenschaften des Roten Höhenviehs, die unbedingt erhalten werden müssten.
Dr. Tim Mattern – LW 14/2016