Viel Engagement trotz Kritik und Stress
Erfreuliche Nachrichten gab es zum Jahresbeginn aufgrund von Ergebnissen im „Ernährungsreport 2016“ vom Bundeslandwirtschaftsministerium: 75 Prozent der Befragten schätzten die Bedingungen, unter denen Lebensmittel hierzulande produziert werden, als gut ein. Und 77 Prozent der Teilnehmer bezeichneten unsere Lebensmittel mehrheitlich als sicher.
Verfolgt man das Jahr weiter, so ist es unter anderem mit Blick auf diese positiven Einschätzungen abÂsoÂlut nicht zu verstehen, dass den Verbrauchern in Medienberichten oft ein verzerrtes oder falsches Bild von der Tierhaltung, der Behandlung mit Tierarzneimitteln oder dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im Ackerbau gezeigt wurde. Dass es sogar persönliche AnÂgriffe bis zum Mobbing von Landwirtekindern gab, geht eindeutig zu weit. Die Vorwürfe und mangelnde Wertschätzung für die Menschen, die unsere Nahrungsmittel produzieren, bergen die Gefahr, dass der damit verbundene Stress bis hin zu Depressionen und Burn-Out führen kann. Sich bei dieser gesellschaftlichen Kritik an der Landwirtschaft und den damit verbundenen persönlichen Folgen weiterhin zu motivieren, fällt sicherlich nicht leicht. Doch der Berufsstand wehrt sich sympathisch: Was die Bauern in puncto Öffentlichkeitsarbeit und Wissensvermittlung in diesem Jahr schon alles auf die Beine gestellt haben, ist großartig. Auf engagierte und charmante Art konnten einige falsche KenntÂnisse der Verbraucher zurechtgerückt werden, beispielsweise mit Bauernhof als/im Klassenzimmer, Lernort Bauernhof, Tag des offenen Hofes, Plakataktionen, Imagebroschüren, EinÂSichten und Radiospots über die heimische Landwirtschaft.
Stephanie Lehmkühler – LW 50/2016