Vielfältige Innovationen zur Beizung von Winterraps

Saatgutbehandlung mit neuen Möglichkeiten

Für die Saatgutbehandlung von Winterraps zur Aussaat im Herbst 2023 bietet der Markt eine überschaubare Palette an fungiziden und insektiziden Wirkstoffen an, die teilweise mit verschiedenen Biostumulanzien inklusive Makro- und Mikronährstoff-Formulierungen ergänzt werden können.

Raps kann durch Beizen vor verschiedenen Krankheiten und Schädlinge in der Auflauf- und Jugendphase geschützt werden.

Foto: landpixel

Im Rahmen einer Notfallzulassung nach Artikel 53 der Verordnung (EG) 1107/2009 wurde vom BVL das fungizide Beizprodukt Scenic Gold ab dem 15. Mai bis 11. September 2023 für 120 Tage zugelassen. Die mit den fungiziden Wirkstoffen Fluopicolide und Fluoxastrobin ausgestattete Inkrustierung des Raps-Saatgutes wirkt gegen den Befall mit zahlreichen samen- (zum Beispiel Leptosphaeria maculans, Alternaria brassicae) und bodenbürtigen Schadpilzen (zum Beispiel Aphanomyces spp., Pythium spp., Rhizoctonia solani) in der Auflaufphase. Außerdem wird der Befall mit falschem Mehltau (Peronospora parasitica) erfasst.

Notfallzulassung für Scenic Gold

Der maximal zulässige Mittelaufwand beträgt 10 ml/kg Saatgut beziehungsweise 50 ml/ha bei maximal 5 kg Saatgut pro Hektar. Die im Zulassungsbescheid von Scenic Gold genannte Produktmenge ist auf eine Behandlungsfläche von jeweils zirka 600 000 ha ausgelegt. Nach den rechtlichen Vorgaben darf die Saatgutbeizung nur von autorisierten Beizstellen, die hauptsächlich in den Züchterhäusern angesiedelt sind, ausgeführt werden.

Der in der genannten Notfallzulassung festgelegte zeitliche Korridor bezieht sich ausschließlich auf die Behandlung des Saatguts mit dem Beizprodukt. Das konfektionierte Saatgut darf auch nach Ablauf der Frist von 120 Tagen ausgebracht werden, zumal die zonale Zulassung in einem anderen EU-Land ohnehin besteht.

 – LW 26/2023