Waldpflege per Hand – back to the roots

Die Waldpflege mit Handwerkszeug hat nach wie vor Berechtigung

Jungwüchse und Dickungen brauchen oft intensive Unterstützungsmaßnahmen. Die Maßnahmen des Waldbaues am Beginn der Bestandesentwicklung sind besonders lohnintensiv. Nicht selten werden zur Pflege von Jungwüchsen oder Dickungen bis zu 80 Stunden je Hektar benötigt. Eine entscheidende Investition in die Zukunft, die nur dann sinnvoll ist, wenn auch die Qualität stimmt. Sehr nützlich sind nicht motorisierte Hilfsmittel zum Ausmähen bis zur Wertastung, sie stehen im Mittelpunkt des folgenden Beitrages.

Die Baumgiraffe, eine Schere mit Hebelübersetzung kann auch stärkere Äste in größerer Höhe schneiden. Mit einem Gestänge versehen wird der Schnitt per Schnurzug betätigt.

Foto: Jirikowski

Im Gegensatz zur Holzernte, wo der Arbeitsablauf bereits großteils von Maschinen bestimmt wird, spielen die Handwerkszeuge in der Waldpflege immer noch eine wichtige Rolle. Aber auch dort, wo die Mechanisierung greift, wie etwa beim Einsatz von Freischneidegeräten, kann nicht vollständig auf die traditionellen Hilfsmittel verzichtet werden.

Denn: unterschiedliche Erfordernisse bei der Bestandesbehandlung bedürfen sowohl motorisierter als auch optimierter Handarbeitsverfahren.

Ziele genau definieren

Den hier notwendigen Eingriffen im Rahmen der Kulturpflege muss ein klares Pflegeziel zugrunde liegen. Die zu bearbeitenden Flächen werden in überschaubare Arbeitsfelder gegliedert und entsprechend gekennzeichnet. Neben der Regelung aller organisatorischen Fragen erfolgt vor Arbeits­be­ginn auch die Auswahl der Hand­­werkszeuge, die entsprechend gewartet sein müssen. Nur scharfes und einwandfrei gerichtetes Gerät ermöglicht eine gute, ausreichende Leistung bei Pflegearbeiten.

Bei der Beschaffung und beim Austausch von Werkzeugen sollten möglichst nur solche gewählt werden, die ein Prüfzertifikat über die Praxistauglichkeit besitzen (zum Beispiel FPA-Prüfzeichen ). Dadurch ist gewährleis­tet, dass die Pflegegeräte dem aktuellen Entwicklungsstandard entsprechen sowie handlich, zweckmäßig und sicher sind. Die Verwendung von Arbeitshandschuhen, Sicherheitsschuhen und Gesichtsschutz ist vorzusehen.

Ein vielfältiges Angebot moderner Forstwerkzeuge trägt dieser Tatsache Rechnung. Argumente für den Einsatz von Handwerkszeugen gibt es jedenfalls einige:

  • Ihre Verwendung bedeutet eine vergleichsweise geringe Investition
  • eine Arbeit ohne Lärm- und Abgasentwicklung ist gesund und dynamisch
  • Handwerkszeuge gewährleisten in der Regel eine problemlose Handhabung und kurze Anlernphase
  • Die Arbeitsausführung kann sich auf waldbauliche Belange konzentrieren
  • Bei richtiger Handhabung und Instandsetzung haben die Werkzeuge eine lange Lebensdauer.
  • Moderne, optimierte Handwerkszeuge erbringen erstaunliche Flächenleistungen.

Wichtig für die richtige Handhabung und Instandsetzung der Werkzeuge ist das Wissen über deren Funktionsweise.

Den vollständigen Bericht können Sie hier herunterladen.
Dr.Wolfgang Jirikowski, BFW-Forstliche Ausbildungsstätte, Gmunden/Österreich – LW 15/2012