Weidetierhalter tragen die Last
Die höhere Förderung des Landes Hessen für die Schutzmaßnahmen bei der Weidetierhaltung wird das Problem deshalb nicht lösen, auch wenn das Ministerium wie immer ausdrücklich darauf hinweist, dass Wolfsrisse auf mangelnden Herdenschutz zurückzuführen sind. Die Förderung bietet der Politik vielmehr eine Ausrede: „Wir tun ja was für die Tierhalter.“
Und auch die Anhängerschaft des Wolfes kann sich zurücklehnen, schließlich wird mit ihrem Steuergeld ja der Herdenschutz unterstützt. Ansonsten müssen sie keinen großen Beitrag leisten oder Anstrengungen unternehmen, das tun allein die Weidetierhalter.
Wenn es ernst wird, wird sich zeigen, ob die Förderung und auch die Entschädigung für Wolfsrisse ausreichen, die Betriebe, insbesondere die Schafhalter, bei der Stange zu halten. Der Hinweis des Ministeriums, dass ja ohnehin tausende Lämmer bei der Geburt oder durch Krankheit umkommen und dass zwölf Wolfsrisse in diesem Jahr dabei sinngemäß nicht ins Gewicht fallen, ist ein infamer Vergleich und angesichts der Sorgen der Tierhalter völlig unangemessen. Diesen Spruch hätte sich das Ministerium sparen können.
Cornelius Mohr – LW 25/2019