Weinbau der Zukunft – von der Rebe bis ins Glas
9. Ecovin-Jungwinzertagung in Worms
Ecovin hatte alle Auszubildenden, Studierenden und junge Winzer zur 9. Ecovin Jungwinzertagung (JWT) in die Jugendherberge Worms eingeladen. Im Fokus standen Anpassungen an den Klimawandel und nachhaltiges Wirtschaften. Neben Vorträgen und Workshops standen Austausch und Netzwerken der 55 Teilnehmenden im Mittelpunkt der Tagung.

Foto: Ecovin
Christoph Kiefer, Hochschule Geisenheim, sprach im zweiten Workshop über Vermarktungschancen von Piwi-Weinen. In Kiefers Untersuchungen fanden diese Weine Akzeptanz bei Verbrauchern und konnten geschmacklich überzeugen. Er sieht hohes Potenzial bei Direktvermarktern, durch gelungene Kommunikation neue Rebsorten zu etablieren.
Nachhaltigkeit hat viele Facetten
Der Rebveredler Christoph Hebinger, Pépinières Hebinger, Eguisheim/Elsass, erklärte im dritten Workshop seine Philosophie. Hebinger plädierte für die Sélection massale statt uniformer Klone sowie eine Abkehr vom Omega-Schnitt für besseren Wundverschluss und Langlebigkeit der veredelten Reben.
Nach der Theorie moderierte Ecovin-Winzerin Hanneke Schönhals eine Verkostung von Piwi-Weinen, vom Rotwein Réserve bis zum PetNat. Die Herstellung von PetNat und Sekt diskutierten Sebastian John (Weingut Frank John), Christine Pieroth (PIRI Naturel), Agustin Novoa (Weingut Carl Koch), Michael Binzel (Weingut auf den fünfzehn Morgen).
Austausch und überregionales Netzwerk
Die Jungwinzer aus Deutschland, Polen, Österreich, Schweden und der Schweiz nutzten die Tagung, um sich überregioÂnal zu vernetzen. „Ich war schon ein paar Mal auf der Tagung. Noch nie waren so viele Auszubildende dabei, die mit unterschiedlichen Erfahrungen die Diskussionen vorantrieben“, resümiert Linnéa Hauenstein aus der Schweiz.
Ecovin wurde 1985 gegründet. Heute bewirtschaften 235 Mitgliedsbetriebe rund ein Viertel der deutschen Öko-Rebfläche. Neben der Zertifizierung nach Ecovin-Richtlinie sieht der Verband seine Aufgaben in Beratung, Bildung und politischer Interessenvertretung.
– LW 12/2023