Weite Fruchtfolge und Beregnung wirkten positiv

LSV Speisekartoffeln 2013, mittelfrüh bis mittelspät

Im mittelfrühen-mittelspäten Segment wurden zwölf Sorten auf zwei verschiedenen Standorten in Rheinland-Pfalz geprüft. Erstmals standen im Versuch die vorwiegend festkochenden Sorten Lilly und Ribera und die mehligkochende Sorte Diplomat. Alle Sorten wurden im Frühjahr in weißen Kunststoffkisten vorgekeimt.

Die Hitze im Juli führte vermehrt zu Zwiewuchs.

Foto: Mohr

Die hohen Boden- und Knollentemperaturen im Juli wirkten sich in Böhl-Iggelheim, Kreis Bad Dürkheim (Rohr-Beregnung), auch bei den mittelfrühen bis mittelspäten Sorten negativ auf die Neigung zu Zwiewuchs aus. Anders sieht es beim Ertrag aus. Die Kombination weite Kartoffelfruchtfolge und Beregnung hatte einen größeren und positiveren Einfluss auf den Ertrag als die in den Monaten Juli und August höheren Temperaturen und niedrigeren Niederschlägen.

Standort Böhl-Iggelheim mit Rohr-Beregnung

Der durchschnittliche Rohertrag von 704 dt/ha lag wie schon 2012 (720 dt/ha) auf einem extrem hohen Niveau und spiegelt in keinster Weise den durchschnittlichen Praxisertrag bei praxisüblicher Kartoffelfruchtfolge wieder. Das Augenmerk muss auf den Relativertrag gerichtet werden und die Besonderheit des Standortes, weite Kartoffelfruchtfolge, muss unbedingt berücksichtigt werden.

Mit rel. 124 erreichte die vorwiegend festkochende Sorte Belmonda den höchsten Ertrag. Ebenfalls mit abgesichertem überdurchschnittlichem Ertrag folgen Gerogina (rel. 120), Melina (rel. 115), Challenger (rel.114) und die beiden neuen Sorten Lilly (rel. 111) und Ribera (rel.110). Aufgrund von Schwarzbeinigkeit erzielte Jelly nur einen durchschnittlichen Rohertrag.

Betrachtet man sich den Speisewareertrag zeigten sich gewisse Verschiebungen an der Spitze. So lag Lilly mit rel. 161 ganz vorne. Den größten Sprung machte Caprice mit rel. 147 gefolgt von Belmonda mit rel.139.

Wie schon im vergangenen Jahr erzielten die Sorten Megusta (rel. 93) und Jelly (rel. 95) die geringsten Erträge. Hauptsächlich ist der hohe Übergrößenanteil dafür verantwortlich.

Standort Nieder-Hilbersheim, ohne Beregnung

Mit einem mittleren Rohertrag von 396 dt/ha wurde am Standort Nieder-Hilbersheim, Kreis Mainz-Bingen (ohne Beregnun) ein durchschnittlicher Wert erreicht. Es wurden große Unterschiede zwischen den Standorten festgestellt. Jelly erreichte mit rel.113, wie in der Vergangenheit, statistisch abgesicherte überdurchschnittliche Erträge. Die neue Sorte Ribera zeigte auf beiden Standorten stabile Erträge. Das gilt auch für die Sorte Caprice. Auf dem Beregnungsstandort lagen die Sorten Lilly, Diplomat, Wendy, Melina und Megusta noch im mittleren Bereich, ohne Beregnung bewegen sie sich unter dem Durchschnitt.

Auch ohne Beregnung bestätigten Challenger (rel. 122), Caprice (rel. 120) und Belmonda (rel. 111) ihr überdurchschnittliches Ertragspotenzial im Speisewareertrag. Im leicht überdurchschnittlichen Bereich bewegten sich Ribera (rel. 108), Laura (rel. 105), Lilly (rel. 104) und Georgina (rel. 104). Wegen höchstem Übergrößenanteil von 42 Prozent erreichte Jelly nur noch Mittelmaß. Melina (rel. 84) und Megusta (rel. 81) blieben unterdurchschnittlich.

Manfred Mohr, DLR N/W – LW 5/2014