Weltweite Winzer-Wallfahrt
Branchentreff auf der Intervitis/Interfructa 2013 in Stuttgart
Die Intervitis/Interfructa ist, wie in der Vergangenheit, mit dem Deutschen WeinbauÂkonkress eine europäische Leitveranstaltung für die Bereiche Weinbau und Kellerwirtschaft. Der nun zum 61. Mal stattfindende Kongress kann mit über 140 Referenten aus 17 verschiedenen Ländern aufwarten. Es gibt sich internationale Kompetenz aus aller Welt die Hand in Stuttgart. Der Energiekommissar und frühere Ministerpräsident Günther Oettinger hält die Eröffnungsansprache bei der Tagung „Fokus Energiemanagement“. Am Samstag hat sich Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble bei den Klein- und Obstbrennern angesagt.
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Foto: Strauß
In gewohnter Weise ist die Messe in folgende Ausstellungsbereiche gegliedert: Anbau- und Erntetechnologie für Trauben und Obst in Halle 1, Verarbeitung und Prozesssteuerung für Wein, Fruchtsaft und Spirituosen in Halle 3 und 5, Marketing und Organisation ebenfalls in Halle 5 und in Halle 7 finden Sie die Abfüll- und Verpackungstechnologie.
Die Maschinenvorführung findet wieder im Freien statt
Vor drei Jahren war die Maschinenvorführung in Halle 9. In diesem Jahr ist das Vorführgelände zwischen Halle 1 und der Autobahn A8. Für die Interessenten liegen somit Vorführgelände und Ausstellungsfläche eng beieinander und wieder im Freien. Der 61. Deutsche Weinbaukongress findet im ICS (Internationales Congresscenter) statt. In bewährter Weise wurde vom Deutschen Weinbauverband ein Wettbewerb um den Innovationspreis ausgeschrieben. In den verschiedenen Kategorien wurde von einer Fachjury festgelegt, wer zugelassen wird. Von den über 80 Bewerbungen wurden 29 nominiert (wie berichtet im LW 10, Seite 52). Schon hier wird ersichtlich, dass die Messlatte hoch liegt.
Technik ermöglicht immer höhere Schlagkraft
Sicherlich ist der Pflanzenschutz wieder ein wichtiges Thema. Aufgrund der weiter ansteigenden Betriebsgröße wird einmal mehr die Erhöhung der Schlagkraft ein wichtiges Thema sein. Inwieweit die Applikationstechnik ihren Beitrag zur Gesunderhaltung der Trauben und zur Einsparung von Pflanzenschutzmitteln leisten kann, wird ebenfalls Beachtung finden.Beim sensibÂlen Thema Pflanzenschutz ist mit weiteren Vereinfachungen für die Dokumentation zu rechnen. Bei einer VielÂzahl von bewirtschafteten Flächen darf der Arbeitsaufwand für die Dokumentation nicht ins Uferlose steigen. Viel mehr ist das Know-how der Betriebsleiter bei der Mittelauswahl, bei der Infobeschaffung durch Prognosemodelle und einer Reihe anderer Faktoren gefordert. Sicherlich wird auch hier die Rolle der allgegenwärtigen Handys weiter ausgebaut werden. Das Smartphone ist so gut wie immer am Mann und könnte jederzeit mit Informationen „gefüttert“ werden oder welche bereitstellen. Auch der Bereich „Precision Viticulture“ könnte noch weiteren Vortrieb verkraften. Bisher ist es noch immer nicht einfach, gewonnene Daten auf Geoinformationssystemen übereinander zu legen. Die daraus abgeleiteten Dünge- oder Pflanzenschutzvorgaben benötigen auch Anbaugeräte, die diese Vorgaben technisch umsetzen können. In der Flächenlandwirtschaft sind die Entwicklungen bereits etwas weiter. Vielleicht ist auf dieser Intervitis der große Wurf dabei?
Des Winzers liebstes Stück – der Schmalspurschlepper
Der Schmalspurschlepper ist im Weinbau nicht wegzudenken. In anderen Weinbauregionen kommen Ãœberzeilenschlepper oder auch kleine Standardtraktoren zum Einsatz. In jüngsÂter Vergangenheit war der leistungsverzweigte und stufenlose Fahrantrieb als Neuheit anzusehen. Da diese Art des stufenlosen Fahrantriebs eine langwierige und kostspielige Entwicklungsarbeit erfordert, ist dieses Jahr wieder ein Schmalspurschlepper mit hydrostatischem Fahrantrieb auf der Intervitis zu sehen. Wer sich auf solche Neuerungen nicht einlassen möchte, hat eine große Anzahl an Getriebevarianten herkö
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Foto: Strauß
Für alle anderen Geräte zur Mechanisierung des Weinbaus darf mit vielen Verbesserungen im Detail gerechnet werden. Bei der Arbeit in der Praxis fallen häufig Kleinigkeiten auf, die im Rahmen der Modellpflege verbessert werden können. Die Firmen aus dem nahen und fernen Ausland lösen manche Herausforderung anders als bei uns üblich. Auch hier kann nur gelernt und profitiert werden.
Als die Intervitis vom Stuttgarter Killesberg auf die Fildern umzog, wanderte die Maschinenvorführung in die Halle. Jetzt, bei der zweiten Intervitis auf dem neuen Messegelände, wird die Maschinenvorführung wieder unter freiem Himmel stattfinden. Es werden Tribünen aufgebaut und die Fahrzeuge fahren durch den Ring. Es wird erstmals eine Steillage geben. Sollten es die Wetterbedingungen zulassen, kann dort ebenfalls Technik zum Einsatz kommen.
Rheinhessen
Weinmarkt 8. April
Die Preise zeigen sich bei Weißwein relativ unverändert auf festem Niveau. Mit Preisschwankungen wird nicht gerechnet, zumal sich die Kellereien auf den Absatzmärkten mit Vertragsbindungen für Monate festgelegt haben. Für Spätlese werden 1,05 Euro gezahlt. Nur für beste Qualitäten wurden in EinzelÂfällen 1,10 Euro verrechnet. Für Auslesen hat sich der Preis bei 1,20 Euro je Liter eingependelt. Der Preis für Riesling liegt nicht mehr über dem Preis von anderen weißen Standardsorten. Dornfelder wird fast ausnahmslos nur in Verbindung mit der gleichen Menge Weißwein gekauft. Noch schwieriger verkauft sich derzeit Portugieser, hier wird nur noch für gute Qualitäten 60 Cent/Liter gezahlt.
Notierungen (Euro/hl ohne MwSt.): 12er Grundwein (200 hl/ha) 60; Landwein (150 hl/ha): diverse und Riesling 80 bis 85; 12er QbA (105 hl/ha): diverse 95, Standardsorten 100, Riesling 100, Grauburgunder 135, Weißburgunder 115; 12er Spätlese 105 bis 110; 12er Auslese 120, Beerenauslese 200. 12er GrundÂwein rot/rosé 50; Landwein (150 hl/ha) diverse Sorten 55 bis 60; 12er Weißherbst QbA: Portugieser 55 bis 60, SpätburÂgunder 100. 12er Rotwein QbA: Dornfelder 75, SpätburÂgunder 110, diverse 50 bis 60.
Klaus Weinbach