Winterzeit ist Influenzazeit – auch im Schweinestall

Das Thema Influenza spielte im letzten Herbst und Winter in der Bevölkerung in Form der Neuen Grippe eine große Rolle. Zum Glück zeigten sich die Auswirkungen am Ende weniger gravierend als befürchtet. Die verschiedenen Grippevarianten werden uns jedoch auch in den nächsten Monaten sicher wieder beschäftigen.

Auch in der Schweinehaltung ist die Influenza seit Langem ein Problem. Verschiedene Typen gehen vor allem – aber nicht nur – in der kalten Jahreszeit durch die Ställe. Laut einer Studie, die zwischen 2007 und 2009 stattfand, sind die Tiere in 77 Prozent der Betriebe in Kontakt mit Influenzaviren gekommen. Die Symptome sind keineswegs immer typisch. Viel­fältige Anzeichen wie eine sinkende Futteraufnahme, Aborte bei Sauen, lebensschwach geborene Ferkel, Umrauschen, Fieber, Untertemperatur oder Milchmangel werden beobachtet. Auch Magen­geschwü­re werden mit der Infektion in Zusammenhang gebracht. Der er­war­tete starke Hus­ten tritt nicht in jedem Fall auf. Teilweise sind die Symptome schwach ausgeprägt, sodass eine Diagnose nicht leicht zu stellen ist.

Ein neues Problem ist, dass nach einem Infektionsgeschehen die Immunität nicht immer längerfristig bestehen bleibt und so vor einem Neuausbruch schützt. Speziell beim Influenza-Subtyp H1N2 können sich die Tiere nach kurzer Zeit wieder infizieren. Der Erreger springt zudem zwischen Altersgruppen hin und her.

Behandelt werden die Auswirkungen mit Entzündungshemmern und die folgenden Sekundärinfektionen mit Antibiotika. Hohe wirtschaftliche Verluste können trotzdem entstehen. Vor­beugend Abhilfe kann nur eine Impfung schaffen. Vor allem in Regionen mit hohen Bestandsdichten sollten Sauen gegen H1N2 ­immunisiert werden, was auch die Saugferkel schützt. Erfahrungen aus Theorie und Praxis zum Thema Influenza erläutert der Tierarzt Franz-Josef Koch aus Gießen ab Seite 25.

Marion Adams