Wirtschaftsdünger mehrfach nutzen

Auch wenn der Winter noch nicht aufgegeben hat, so stehen doch in naher Zukunft die ersten Maßnahmen im Feld bevor – und dazu zählt die Ausbringung von Wirtschaftsdüngern zu den dafür aufnahmefähigen Kulturen.

Zwar unterliegen der Transport und die Ausbringung von Gülle und Gärresten etlichen Einschränkungen, aber es gibt auch Möglichkeiten, diese durch Aufbereitungsverfahren aufzuwerten und deren Lager- und Transportfähigkeit zu optimieren. Auch die Eigenschaften zur Verwertung als Wirtschaftsdünger werden so positiv beeinflusst.

Durch verschiedene Separationsverfahren, welche die Gülle beziehungsweise die Gärreste in flüssige und feste Phase trennen, können etliche Verbesserungen erreicht werden: Das Lagervolumen sinkt, Schwimmdecken werden reduziert, es entstehen transportwürdige und handelbare Dünger, N-Verluste bei der Ausbringung werden reduziert, und zusätzlich kann die feste Phase als Einstreu genutzt werden.

Letzteres ist vor allem für Milchviehbetriebe interessant, die nicht über ausreichende Strohmengen verfügen; der Zukauf der benötigten Einstreu ist in den vergangenen Jahren immer teurer geworden.

Aber auch Marktfruchtbetriebe können von der Aufbereitung profitieren, da sie durch die Nutzung solcher verfügbar gewordenen Dünger ihre Humusbilanzen verbessern können.

Bei der heute zur Verfügung stehenden Technik kostet die Aufbereitung je nach Verfahren zwischen 2,50 und 9 Euro pro m3, wobei die Abscheidung einer bestimmten Nährstoffmenge noch nicht ohne Weiteres möglich ist. Außerdem muss, um das Endprodukt vermarkten zu können, noch eine Analyse der Inhaltsstoffe erfolgen. Es besteht also durchaus noch Entwicklungsbedarf.

Gerade bei immer größer werdenden Betrieben und steigenden Anforderungen an das Nährstoffmanagement bei Wirtschaftsdüngern bietet die Aufbereitung von Gülle und Gärresten interessante Perspektiven. Lesen Sie mehr hierzu in dieser Ausgabe ab Seite 23.

Karsten Becker