Witterung beeinflusst Vermehrung von Wintergetreide
Erste Zahlen für 2018 liegen vor
Die Anmeldung der Wintergetreide-Vermehrungsflächen erfolgt alljährlich zum 31. März, so dass nun das Zahlenmaterial für das gesamte Bundesgebiet in zusammengefasster Form vorliegt. Wie immer zum jetzigen Zeitpunkt eines Jahres sind die Zahlen noch mit einer gewissen Unsicherheit behaftet und als vorläufig zu betrachten.

Dies blieb nicht ohne Folgen für die Saatgutqualitäten, insbesondere die Keimfähigkeitswerte betreffend. Mit regionalen Unterschieden kam es insbesondere bei Wintertriticale zu Problemen, sodass bei dieser Fruchtart auch Überlegungen zur Herabsetzung der Keimfähigkeitsmindestnorm im Raum standen. Schließlich zum Zuge kamen derartige Überlegungen dann bei den Sommergetreidearten. Maßgebend war hier, dass neben erhöhten Aberkennungsraten bei den Sommergetreidearten, die oben geschilderten Witterungsverhältnisse mit zu viel Nässe insbesondere in Norddeutschland und hier insbesondere in den Marschen vielfach die Winterweizenaussaat unmöglich machten.
Bereits im Spätherbst entwickelte sich ein großer Run auf Sommergetreidesaatgut. Dies spiegeln auch die Vermehrungszahlen wider. Insbesondere in Schleswig-Holstein und in Niedersachsen führte die Witterung zu einer erheblich reduzierten Vermehrungsfläche bei Winterweizen.
Willi Thiel und Eric Preuß, Landwirtschaftskammer Niedersachsen, für die Arbeitsgemeinschaft der Anerkennungsstellen für landwirtschaftliches Saat- und Pflanzgut in Deutschland – LW 22/2018