Zeit zum Planen von Weinbergsneuanlagen

Bei der Neuanlage eines Weinberges sind viele Aspekte zu bedenken. Die beachtlich hohe Investition von etwa 30 000 Euro je Hektar Rebfläche, die dann bis zu 30 Jahre bestehen soll, erfordert eine sorgfältige Planung. Die Entnahme einer Bodenprobe ist im Weinbau das ganze Jahr über möglich, denn die Werte schwanken nur geringfügig. Die Nährstoffdefizite sind auszugleichen und der Dünger gleichmäßig zu verteilen, um Ausfälle an frisch gepflanzten Reben zu vermeiden. In der Praxis wird nach der Rodung weitgehend auf eine Brache verzichtet, aber es bietet sich die Gelegenheit für eine nachhaltige Bodensanierung des Weinbergs durch nutzbringende Gesundungspflanzen, wie Klee, Luzerne und Ölrettich.

Die Entscheidung für eine Rebsorte ergibt sich meist durch die Art der Vermarktung. Während sich der Fassweinwinzer stärker vom Markt beeinflussen lässt oder von Projekten der Er­zeu­ger­ge­mein­schaft/Genos­sen­schaf­­ten, wählt der selbstvermark­tende Winzer seine Rebsorten oft nach den Wün­schen seiner Weinkunden. Diese fragen gerne nach etwas Beson­derem und so finden auch Speziali­tä­ten ihre Liebhaber. Aber die Vermarktung kann nicht allein ausschlaggebend sein für den Anbau einer bestimmten Sorte. Grundsätzlich sind die Standortgegebenheiten und die Sortenansprüche zu berücksichtigen. Gerade haben die Frostschäden vom zweiten Weihnachtsfeiertag gezeigt, wie wichtig die Frosthärte der Sorten, besonders in Senken, ist. Die Sorten- und Standortwahl hat einen starken Einfluss auf den qualitativen und somit auf den marktwirtschaftlichen Erfolg. Der Trend zu den klassi­schen Sorten, wie Riesling, Silva­ner, Müller-Thurgau, hält an. Weiß- und Grauburgunder haben ihren festen Platz. Bei den Roten setzen die Winzer auf die bewährten Sorten Spätburgunder und Dornfelder – sollten aber den Portugieser nicht vergessen.

Bettina Siée