Zwischenfrüchte verglichen als Reinsaat oder Mischung

Herbstsaaten im Zuge der WRRL in Langdstadt besichtigt

Vorletzte Woche fand im Rahmen der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) ein Feldtag in Babenhausen-Langstadt zum Anbau von Zwischenfrüchten in Reinsaaten sowie Mischungen im WRRL-Maßnahmenraum Untermainebene, veranstaltet vom Zweckverband Wasserversorgung Stadt und Kreis Offenbach, statt.

Die Teilnehmer konnten verschiedene Zwischenfruchtvarianten auf dem Feldversuch in Langstadt miteinander vergleichen.

Foto: Michael Jung

Der Feldversuch wurde auf einer Fläche des Betriebes Günther Monath angelegt. Nachdem der Betriebsleiter über den Anbau gesprochen hatte, informierten Thomas Lotsch vom Saatzuchtunternehmen Feldsaaten Freudenberger. Mitarbeiter des Zweckverbandes Wasserversorgung Stadt und Kreis Offenbach (ZWO) erläuterten Ergebnisse.

Ackerbauliche Vorteile am Standort erkennbar

Der Zwischenfruchtanbau hat in den vergangenen Jahren in der Untermainebene starken Zuwachs erhalten. Neben der Reststickstoffaufnahme trugen die angebauten Zwischen­früchte auf den dort vielerorts vorkommenden Sandböden auch zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit und zur Auflockerung der Fruchtfolge bei. Rebekka Lederer, ZWO, begrüßte die Teilnehmer und erläuterte die spezifischen Standortgegebenheiten der Gemarkung Langstadt im Naturraum Untermainebene. Langstadt befindet sich geologisch betrachtet an der Grenze zu den nördlichen Ausläufern des Odenwaldes und der Rhein-Main-Ebene. Neben tertiärem Material und pleistozänen Ablagerungen aus Schottern, Sanden und Tone sind holozäne Auen­sedimente anzutreffen. Die Jahrestemperatur liegt im Mittel bei 9,2 Grad Celsius und die Niederschläge betragen im Mittel 680 mm.

Versuchsanbau mit über 30 Anbauvarianten

Rebekka Lederer stellte mit Betriebsleiter Günther Monath den Anbauversuch vor. Der in Streifenparzellen gesäte Versuch umfasst insgesamt 32 Varianten. Darunter 18 Zwischenfruchtmischungen und 13 Rein­saaten der Firma Feldsaaten Freudenberger sowie eine 0-Parzelle. Innerhalb des Versuchs wurde auf Anregung von Günther Monath auch eine Mischung von Phacelia und Alexandrinerklee in unterschiedlichen Aussaatstärken ausgesät. Auf eine N-Düngung der Varianten wurde verzichtet, da die Nmin-Untersuchung zum Zeitpunkt der Saat ein Nmin-Wert von 50 kg/ha betrug.

Gut entwickelte Bestände zu sehen

Die Zwischenfrüchte hatten sich trotz des relativ späten Aussaatzeitpunkts Anfang September und einer niedrigen Niederschlagsmenge von 125 mm bis Ende November gut entwickelt. Das Anwalzen nach der Aussaat führte zu einem gleichmäßigen Auflaufen dichter Zwischenfruchtbestände. Die im Versuch angesäten Varianten Sonnenblumen, Ramtillkraut und Buchweizen waren zum Zeitpunkt der Feldbegehung allerdings bereits abgefroren.

Leguminosen zeigten sich als nicht konkurrenzstark

Thomas Lotsch, Feldsaaten Freudenberger, stellte im Einzelnen die Varianten und deren jeweilige Eignung in der Fruchtfolge vor. Wegen der Trockenheit hatten die Leguminosen eine schwierige Startphase und wurden zumeist von den Mischungspartnern verdrängt.

Von allen ausgesäten Varianten wurden der Ertrag, die N-Aufnahme im oberirdischen Aufwuchs und die Nmin-Werte erfasst. Bei der Auswertung der Ergebnisse zeigten vor allem Öl­rettich- und Senfbestände, unter anderem TG 9 Melioration und TG 7 Aqua, eine sehr hohe Stickstoffaufnahme. Diese sollte im Frühjahr bei der N-Düngung der folgenden Hauptfrucht berücksichtigt werden.

Bodenstickstoff wurde gut aufgenommen

Bei der Auswertung der Rest-Nmin-Werte zeigte Christoph Puschner, ZWO, dass insbesondere die Varianten mit mäßig bis guten Aufwuchs den verfügbaren Stickstoff im Boden weitestgehend aufnehmen konnten. Dies zeigen die kaum noch messba­ren Rest-Nmin-Werte. Insgesamt konnten die Zwischenfruchtvarianten zwischen 9 kg N/ha und 86 kg N/ha aufnehmen.

zwo – LW 51/2016