Gegen Alleinverantwortung beim Artenschwund protestiert
LSV fordert Rücktritt von Bundesumweltministerin
Die am Donnerstag in Mainz, Wiesbaden und in Ottersheim in der Südpfalz (siehe S. 51) zusammengekommenen Landwirte und Winzer verstehen die Welt nicht mehr. Monatelang sind sie selbst mit Kollegen auf die Straße gegangen, um zu zeigen, dass sich die deutsche Landwirtschaft für Umweltschutz, Gewässerschutz und die Artenvielfalt einsetzt, jedoch die hohen stets steigenden Anforderungen unter dem gegebenen Preisgefüge nicht länger alleine von den Landwirten getragen werden können.

Foto: Setzepfand
Großteil der Bevölkerung steht hinter Landwirtschaft
Die deutsche Bevölkerung hat in den vergangenen Corona-Monaten gezeigt, dass sie hinter den deutschen Landwirten steht – auch mit vermehrten Einkäufen in den Hofläden der Landwirte. Die Landwirte sind nun enttäuscht, dass die alten Pfade in den Ministerien weiter beschritten werden. „Die SPD möchte mit dieser Aktion Grünenwähler abwerben. Dabei ist die Landwirtschaft wieder nur der Spielball der Politik. An Lösungen sind diese Menschen nicht interessiert“, sagte Markus Puder, einer der Organisatoren von LSV, vor rund 50 Landwirten, die mit 34 Traktoren nach Mainz gefahren sind, um vor der Rheingoldhalle den Landtagsabgeordneten die wahren Insektenbrutstätten zu zeigen: zwei Wagen mit Mist.

Foto: Setzepfand
In Mainz sei man pragmatischer als in Berlin, sei näher an der Realität: Arten- und Insektenschutz sei mit guter fachlicher Praxis zu bewerkstelligen, Pflanzenschutzmittel gehören dazu, nach aktuellem Stand der Wissenschaft. Und die Betriebsmittel müssen so eingesetzt werden, dass auch dem Gewässerschutz Rechnung getragen werde, sagte Steinbach.
Er warb für Verständnis ahnungsloser Medien und bat, die sozialen Medien mit ihren Kurzsätzen, die eine komplexe Landwirtschaft nie wiedergeben können, nicht überzubewerten.

Foto: Setzepfand
Die Landwirte gaben den Abgeordneten noch folgende Maßnahmen mit auf den Weg:
- Hobbygärtnern und Privatpersonen den Einsatz von Herbiziden verbieten,
- Düngeverordnung verbindlich für Golfplatzbetreiber machen
- und Harnstoff zur Festigung von Skipisten verbieten.