Es bleibt zu viel auf der Fläche liegen

Mischungs- und Sortenempfehlung Grünland und Ackerfutterbau

In Zeiten der Globalisierung steht dem Landwirt eine Vielzahl von Ansaatmischungen zur Verfügung. Doch nicht jede ist für den jeweiligen Standort und die spezifischen Bedingungen geeignet. Umso wichtiger ist die Auswahl der richtigen Ansaatmischung für das Grünland oder den Ackerfutterbau sowie die Wahl der besten Sorten. Dies ist der Grundstein für hohe Erträge und beste Qualität aus dem Grundfutter. Nachfolgend stellen Raimund Fisch und Jens Michel vom DLR Eifel die neue Mischungs- und Sortenempfehlung für Grünland und Ackerfutterbau in Rheinland-Pfalz und Hessen vor.

Die Grünland- und Futterbau-Versuchsflächen des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum Eifel in Kyllburgweiler.

Foto: DLR

Die Auswertung von Versuchs- und Betriebsergebnissen im Bereich Grünland zeigen, dass in der Praxis vielfach gerade einmal 50 Prozent des möglichen Ertragspotenzials ausgeschöpft werden. Zum einen gibt es deutliche Defizite im Bereich der Versorgung beziehungsweise Düngung der Grünlandflächen, denn oft wird die Phosphor, Kalium, Calcium und Schwefelversorgung außer Acht gelassen. Zum anderen besteht in der richtigen Auswahl der optimalen Mischung noch Handlungsbedarf. Im Rahmen der Grundfutterproduktion sollte auf folgende Aspekte geachtet beziehungsweise Zielgrößen angestrebt werden:

  • An den Tierbestand angepasste gute Futterflächen; gerade auf der Weide nehmen die Futterverluste bei schlechten Grünlandnarben deutlich zu;
  • Qualitätserträge vom Grünland und vom Ackerfutter. Durch erhöhte Qualität des Grundfutters kann der Zukauf von Futtermitteln reduziert werden;
  • Ertragsangepasste Nährstoffversorgung mit organischen und mineralischen Düngern;
  • Dichte Grünlandnarben mit hohem Anteil an wertvollen Gräsern;
  • Erhaltung und Verbesserung von Grünland durch Nach- und Ãœbersaaten. Generell sollte ab einem Lückenanteil von 15 Prozent eine Nachsaat erfolgen.
 – LW 16/2022