Auch für Hartweizen Vorverträge nutzen

LSV Sommer-Durum und Empfehlungen zur Aussaat

Die vergangene Durumernte war von allgemein guter Qualität. Im Getreidehandel wird nicht zwischen Sommer- und Winterhartweizen unterschieden und es werden alle geeigneten Sorten angenommen. In einigen wenigen Fällen gab es erstmals 2019 Belastungen mit Mutterkorn, einem Krankheitserreger, den man in dieser Getreideart bisher nicht kannte.

Die Landessortenversuche 2019 wurden zwischen dem 8. Februar und 19. März ausgesät. Saatgut wird bei vielen Sorten übergebietlich bezogen, weshalb eine rechtzeitige Bestellung angeraten ist.

Foto: Nanz

Entscheidend für die Abnehmer ist die Einhaltung der Qualitätskriterien wie beispielsweise ein Rohproteingehalt von mindestens 14 Prozent, eine Glasigkeit von 75 Prozent und maximal 4 Prozent Anteil fleckiger Körner. Angenommen werden auch noch Partien, die diese Qualitätskriterien nicht erreichen, allerdings mit Abschlägen. Ziel soll es sein, dass das Risiko des Anbauers abgefedert wird und der Preis nicht gleich auf Futterweizenniveau fällt. Die gesetzliche Höchstgrenze von 1750 µg/kg des Mykotoxines DON muss eingehalten werden.

Qualität ist entscheidend für die Vermarktung

Auswertungen der Landessaatzucht Hohenheim legen den Schluss nahe, dass zur Ausbildung einer hohen Glasigkeit zwar ein gewisser Rohproteingehalt nötig ist, darüber jedoch kein Zusammenhang zwischen Rohproteingehalt und Glasigkeit besteht. In der österreichischen Beschreibenden Sortenliste wird ein Mindestpegel von 13 bis 13,5 Prozent Eiweiß genannt, der zur Sicherung der Glasigkeit überschritten werden sollte.

Die Forderung nach hohen Rohproteingehalten wird zukünftig unter Druck geraten, wenn in den „roten“ gefährdeten Gebieten die Stickstoff-Düngung reduziert werden muss. Andererseits muss man sagen, dass die 14-Prozent-Grenze in den letzten Versuchsjahren meist problemlos überschritten werden konnte. In den Jahren 2014 bis 2018 wurde die 14-Prozent-Rohprotein-Grenze an 86 Prozent der bundesweiten Versuchsorte überschritten, die 75 Prozent Glasigkeits-Grenze an 72 Prozent der Versuchsorte.

Martin Nanz, Dienstleistungs- zentrum Ländlicher Raum (DLR)Rheinhessen-Nahe-Hunsrück, Oppenheim – LW 50/2019