Auch für Hartweizen Vorverträge nutzen
LSV Sommer-Durum und Empfehlungen zur Aussaat
Die vergangene Durumernte war von allgemein guter Qualität. Im Getreidehandel wird nicht zwischen Sommer- und Winterhartweizen unterschieden und es werden alle geeigneten Sorten angenommen. In einigen wenigen Fällen gab es erstmals 2019 Belastungen mit Mutterkorn, einem Krankheitserreger, den man in dieser Getreideart bisher nicht kannte.

Foto: Nanz
Qualität ist entscheidend für die Vermarktung
Auswertungen der Landessaatzucht Hohenheim legen den Schluss nahe, dass zur Ausbildung einer hohen Glasigkeit zwar ein gewisser Rohproteingehalt nötig ist, darüber jedoch kein Zusammenhang zwischen Rohproteingehalt und Glasigkeit besteht. In der österreichischen Beschreibenden Sortenliste wird ein Mindestpegel von 13 bis 13,5 Prozent Eiweiß genannt, der zur Sicherung der Glasigkeit überschritten werden sollte.
Die Forderung nach hohen Rohproteingehalten wird zukünftig unter Druck geraten, wenn in den „roten“ gefährdeten Gebieten die Stickstoff-Düngung reduziert werden muss. Andererseits muss man sagen, dass die 14-Prozent-Grenze in den letzten Versuchsjahren meist problemlos überschritten werden konnte. In den Jahren 2014 bis 2018 wurde die 14-Prozent-Rohprotein-Grenze an 86 Prozent der bundesweiten Versuchsorte überschritten, die 75 Prozent Glasigkeits-Grenze an 72 Prozent der Versuchsorte.
Martin Nanz, Dienstleistungs- zentrum Ländlicher Raum (DLR)Rheinhessen-Nahe-Hunsrück, Oppenheim – LW 50/2019