Mit Herz und Verstand fürs Land – neues Motto der Gießener

Großes Kreiserntedankfest in Grüningen

Spannend bis zum Schluss des offiziellen Teils des Erntedankfestes in Grüningen war vorletztes Wochenende der Ausgang der Wette der Landjugend Gießen mit Landrätin Anita Schneider. Die jungen Leute hatten mit ihr gewettet, dass sie es schaffen, 35 Paare zu animieren, dass sie an diesem Abend gemeinsam die Sternpolka tanzen.

Ehrungen gab es für das 50-jährige Jubiläum als Landwirtschaftsmeister für Karl Will (Pohlheim-Hausen, 4. v. l.) und Benno Schaal (Hungen, 4. v. r.). Es gratulierten der Vizepräsident des Hessischen Bauernverbandes, Thomas Kunz (2.v.l.), der Vorsitzende des Bauernverbandes Gießen/Wetzlar/Dill, Manfred Paul (2. v.r.) und der Geschäftsführer, Hans-Martin Sames (M.), den Absolventen der landwirtschaftlichen Ausbildung Jonas Gebauer (Staatlich ge­prüfter Agrar-Betriebswirt, 3. v. l.) und Tim-Christoph Blecher (Staatlich ge­prüfter Wirtschafter, 3. v. r.). Die Moderatorinnen des Festes, Rebekka Zeiss und Leoni Volger, gratulierten ebenfalls.

Foto: Roger Schmidt

Ein gutes Zeichen war schon vorab die mit mehr als 200 hohe Zahl an Gästen des Erntedankfestes. Die im Dirndl auf der Bühne stehenden Landjugend-Moderatorinnen Rebekka Zeiss (Birklar) und Leoni Vogler (Münzenberg) freuten sich auch über zahlreiche Ehrengäste, darunter den Vizepräsidenten des Hessischen Bauernverbandes Thomas Kunz, den Vorsitzenden des Bauernverbandes des Bezirks Gießen/Wetzlar/Dill Manfred Paul und die Gießener Landfrauen-Vorsitzende Christel Gontrum. Neben Grußworten von Kunz und Paul, die sich kritisch mit dem starken Preisverfall der landwirtschaftlichen Produkte beschäftigten, standen die Auftritte der Landjugend auf dem Programm. Im festlichen Rahmen des Abends, der durch den Kreisbauernverband, die Landfrauen Gießen, die Landsenioren und Jungbauern und dem Landesverband Hessen für landwirtschaftliche Fortbildung unterstützt wird, wurden zudem Ehrungen durchgeführt.

Die Landjugend Gießen unterhielt das Publikum in feschen Dirndln und krachledernen Hosen unter anderem mit dem „Sprötzer Achterrüm.“

Foto: Roger Schmidt

Programm in der Limeshalle von Landwirtschaft bis Tanz

Kunz und Paul ehrten gemeinsam mit Geschäftsführer Hans-Martin Sames, Benno Schaal aus Hungen und Karl Will aus Pohlheim-Hausen aus Anlass ihres 50-jährigen Jubiläums als Landwirtschaftsmeister. Den beiden erfolgreichen Absolventen in landwirtschaftlichen Berufen mit Jonas Gebauer (Betriebswirt, Rabenau-Rüddingshausen) und Tim Christoph Blecher (Staatlich geprüfter Wirtschafter, Hüttenberg) wurde zur erfolgreichen Ausbildung gratuliert.

In der mit großer Kornkrone dekorierten Halle eröffnete die Landjugend mit Volkstänzen das Programm. „Mit Herz und Verstand fürs Land“, so lautet der neue Slogan mit Logo der Landjugend Gießen, wurde zudem vorgestellt.

Zukunftsbranche, die Junglandwirte benötigt

Das bildete dann auch den Ansatz für die Grußworte. So erinnerte Vorsitzender Manfred Paul an die Höhen und Tiefen in der Landwirtschaft in diesem „denkwürdigen Jahr“. Es war geprägt von Trockenheit und einem starken Preisverfall. Jetzt sei die Politik gefordert. Paul forderte die Jungbauern auf, politisch aktiv zu werden. Insgesamt sei die Landwirtschaft eine Zukunftsbranche, die gut ausgebildete junge Leute habe und diese auch benötige, um die Herausforderungen der nächsten 30 Jahre zu bestehen.

Bild von der Landwirtschaft in Medien muss besser werden

Der Vizepräsident des Hessischen Bauernverbandes, Thomas Kunz, sagte Deutschland könne auf seine Landwirte stolz sein, Nahrungsmittel zu Preisen liefern, die die Gesellschaft in die Lage versetzt Flüchtlinge zu versorgen und vielen Familien ein zweites Auto zu ermöglichen. Die Landwirte hätten viel in die Bodenfruchtbarkeit, die schonende Bearbeitung, nachhaltige Wirtschaftsweise und den Tierschutz investiert und trügen Verantwortung. Daher wünsche er sich ein besseres Bild in der Öffentlichkeit und den Medien. „Wir wollen beachtet und ge­ach­tet werden und verdienen Vertrauen und Respekt“, so Kunz. Als danach Lars Döppner, Vorsitzender der Hessischen Landjugend, die Besucher zur Wette mit dem Tanz zur Sternpolka aufforderte, ließen sich diese nicht lange bitten. 40 tanzbereite Paare wurden gezählt und damit fünf mehr als die als Wetteinsatz geforderten 35 (siehe Bericht auf Seite 55).

Schmidt – LW 45/2015