"Ein Mehrgenerationenevent"

Fuldaer Ball der Landwirtschaft mit Ehrungen

Ein „buntes Mehrgenerationenevent“, so bezeichnete die Fuldaer Bezirkslandfrauenvereinsvorsitzende Brigitte Baumgarten das Winter­fest der Landwirtschaft im vollbesetzten Probsteihaus in Petersberg.

Sie wurden Landwirt/in „über einen anderen Ausbildungsweg“. Dazu gratulierten ihnen ihre Ausbilder Harry Schelle (von rechts), Fachschulleiter Martin Grenzebach, Dr. Thorsten Kranz und Prüfungsausschussvorsitzender Jürgen Schlag.

Foto: Karl-Heinz Burkhardt

Der Festabend sollte zu einer „genussvollen Unterbrechung des Alltags“ für Auszubildende, Studierende, Landwirte mit ihren Partnerinnen und Gästen werden, so ihre Empfehlung. Baumgarten dankte ebenso wie Winfried Schäfer, der Vorsitzende des Vereins für landwirtschaftliche Fortbildung, der Fachschule für Wirtschaft der Fachrichtung Agrarwirtschaft Fulda für deren Unterstützung bei der Ausrichtung des Winterfestes, mit der man gemeinsam eingeladen hatte.

Kontakt pflegen zwischen Berufsstand, Fachschulen und Behörden hält Martin Sudbrock, Fachdienstleiter Landwirtschaft beim Landkreis Fulda, für wichtig. Ein solcher Abend biete eine Plattform dafür. Er sprach notwendige Kontrollen in der Landwirtschaft, aber „mit Augenmaß“, an und verwies auf 2 200 landwirtschaftliche Betriebe im Kreis, die dafür sorgen, dass der Landschaftscharakter von Rhön und Vogelsberg erhalten bleibe. Sudbrock sprach ferner an, dass viele Bürger den Bezug zur realen Landwirtschaft verloren haben. Was man unter Tierhaltung, Gülleausbringung, Wirtschaftsdünger, Kreislaufwirtschaft, integrierten Pflanzenschutz verstehe sollten Landwirte ver­suchen mit sach­lichen Argumenten auf andere zuzugehen. 2013 besuchten seinen Worten zufolge 2 400 Kin­der Höfe in der Region, auf denen sie Informationen über betriebliche Abläufe und Zusammenhänge erfahren konnten. Der Landkreis unterstütze sowohl die Kreistierschau als auch die Aktion „Bauernhof als Klassenzimmer“ da er es für erforder­lich halte, zwischen Verbrauchern und Landwirtschaft, die gesunde Lebensmittel produziere, zu vermitteln. Dafür habe man Mittel im Haushaltsentwurf des Kreises nochmals erhöht, so Sudbrock. Für die Fachschule für Wirtschaft der Fachrichtung Agrarwirtschaft Fulda sieht deren Leiter, Martin Grenzebach, „die Zukunft stabil.“ Damit sprach er feste Ausbildungszahlen, die Abdeckung in allgemeinen Fächern mit Lehrkräften mit Dienstsitz Fulda, steigende Zahlen von Absolventen im Berufsschulbereich und aus dem Umfeld von Abiturienten an.

Auch gab es ein Treffen nach 50 Jahren landwirtschaftlichem Fachschulbesuch der Georg-Stieler-Schule Fulda.

Foto: Karl-Heinz Burkhardt

Die Ausbildung in der Fachschule betreffe vor allem auch junge Menschen, die keinen landwirtschaftlichen Betrieb haben. Dennoch sei die Einrichtung eine Betriebsleiterschule, wenngleich sie mit ihren Lehrinhalten auch auf gut ausgebildetete Angestellte im Agrarbereich ausgerichtet sei. Als einzige Fachschule in Hessen startete man 2014 im Bildungs- und Beratungszentrum Petersberg einen Lehrgang zur Agrarbürofachfrau. 30 Personen nehmen derzeit an einer Ausbildung für Nebenerwerbs­land­wirte/-innen teil und bereits für 2015 liegen hierfür weitere 15 Neu­anmeldungen vor. Für die derzeitig Studierenden werde in Absprache mit dem Landesbetrieb Landwirtschaft als Schulprojekt die Organisation und Durchführung des Landesentscheides im Leistungspflügen am 5. und 6. April 2014 in Steinau-Ulmbach geplant (siehe Informationen auf Seite 44 „Junglandwirte.“ „Nach vorne schauen ist angesagt“, so nach einer wechselhaften Witterung im Vorjahr die positive Devise des Kreisbauernverbandsvorsitzenden Lothar Röder, der zugleich für Kreislandwirt Emil Funk die Grüße an die Festversammlung richtete. Unter den Gästen weilten Schülerinnen und Schüler, welche die ehemals im Gallasiniring angesiedelte Georg-Stieler-Schule für Landwirtschaft vor 50 Jahren besuchten sowie weitere, die ihre Ausbildung vor 25 Jahren erfahren hatten. Stefan Schneider führte durch den Abend, den Fachschüler mit humorvollen Beiträgen sowie Showtanzgruppen bereicherten. Die Musikband sorgte für ein volles Tanzparkett.

Erfolgreichen Absolventen der Landwirtschaftsschule

Dr. Rudolf Drexler, Leiter der Eduard-Stieler-Schule Fulda, gratulierte zur erfolgreichen Abschlussprüfung Landwirt/in Fabian Brehl aus Traisbach, Johannes Göbel aus Üchtelhausen, Valentin Jordan, Tobias Wingenfeld (beide aus Hofbieber), Lukas Kersten aus Fulda, Jan Laube aus Gelnhausen, Peter Link aus Hilders, Philipp Löffler aus Birstein, Christian Mans aus Dipperz, Michael Muth aus Bad Soden-Salmünster, Christoph Seemann aus Kefenrod und Manuel Seng aus Geisa. Außerdem Simon Werner (Note 1,53) aus Kalbach sowie Lukas Rausch aus Hünfeld und Sven Will aus Hofbieber, jeweils Note 1,84, die für besondere Leistungen ausgezeichnet wurden.

Den jungen Landwirten gratulieren (von links) Kreislandwirt Emil Funk, vom Kreisbauernverband dessen Geschäftsführer Dr. Hubert Beier und Vorsitzen­der Lothar Röder sowie Prüfungsausschussvorsitzender Jürgen Schlag (von rechts) und Schulleiter Dr. Rudolf Drexler von der Eduard-Stieler-Schule.

Foto: Karl-Heinz Burkhardt

Der Paragraf 45.2 Berufsbildungsgesetz ermöglicht einen qualifizierten Berufseinstieg für Praxiserfahrene, und hier in der „Ausbildung zum Landwirt/in auf einem anderen Weg über zwei Winterhalbjahre mit hoher Hürde und viel Freizeitaufgabe“, erklärte Fachschulleiter Martin Grenzebach. Die Prüfung hatten bestanden: Daniela Burck aus Oberaula, Andreas Dietrich aus Fulda, Judith Grom aus Großenlüder, Christoph Heil aus Marbach, Dominic Hess aus Hofbieber, Lucas Kempf aus Niddatal, Sylvia Koch aus Burghaun, Marcel Krebs aus Hofbieber, Markus Mehl Lauterbach, Klaus-Peter Menz Ehrenberg, Daniel Müglich Poppenhausen, Stefan Ohneiser Eiterfeld, Wolfgang Schul Oberaula, Lucia Sommer, Ralf Sommer (beide aus Sinntal), Harald Sorg aus Neuhof, Ronny Wahl aus Oberjossa, Andreas Waletzko aus Hosenfeld sowie Pierre Weber aus Dipperz. Für besondere Leistungen geehrt wurden Daniel Hau aus Hofbieber und Klaus Sturm aus Fulda. Burkhardt  – LW 7/2014