Berufsstand freut sich über die neuen Absolventen

Fuldaer Ball der Landwirtschaft mit vielen Ehrungen

Eine rauschende Ballnacht erlebten die Besucher des diesjährigen Balles der Landwirtschaft im vollen Petersberger Probsteihaussaal. Für viele von ihnen war es zugleich ein Wiedersehen nach ihrem 25-, be­ziehungsweise 50-jährigem Besuch der Landwirtschaftsschulen in Fulda und Hünfeld sowie der Agrartechnikerschule Fulda.

Die frischgebackenen Junglandwirte/-innen mit (von links) Fachschulleiter Martin Grenzebach, dem Prüfungsausschussvorsitzenden Jürgen Schlag, der Kreisbeigeordneten Rita Baier sowie (von rechts) Kreislandwirt Emil Funk, KBV-Geschäftsführer Dr. Hubert Beier, und Vorsitzender Lothar Röder.

Foto: Karl-Heinz Burkhardt

Der Bezirkslandfrauenverein, die Fachschule für Wirtschaft der Fachrichtung Agrarwirtschaft Fulda sowie der Verein für landwirtschaftliche Fortbildung Fulda hatten gemeinsam zu der Veranstaltung eingeladen. VLF-Vorsitzender Winfried Schäfer aus Külos eröffnete die Feier. Was für andere der „Ball der Sports“ oder der „Politische Aschermittwoch“ sei, sei für die hiesigen Bäuerinnen und Bauern das „Winterfest der Landwirtschaft“, meinte Bezirkslandfrauen-Vereinsvorsitzende Brigitte Baumgarten aus Ried. Kreisbeigeordnete Rita Baier stellte die Vielseitigkeit des landwirtschaftlichen Berufes heraus, der sich oft schwierigen Bedingungen stellen müsse. Dazu würden revolutionäre Veränderungen, zu überlegende Investitionen und allgemeine Unsicherheiten beitragen. Baier überreichte Fachschulleiter Martin Grenzebach ein Präsent des Landkreises.

Jungen Menschen die Möglichkeit einer fundierten praxisorientierte Ausbildung in der Landwirtschaft durch Schulen und ihre Ausbilder zu ermöglichen, dafür dankte Kreislandwirt Emil Funk, stellvertretend auch für den Kreisbauernverband Fulda-Hünfeld und im Namen dessen Vorsitzenden Lothar Röder und Geschäftsführer Dr. Hubert Beier.

Landwirte wirtschaften von Natur aus nachhaltig

Diese Absolventen der Fachschule Fulda nahmen ihre Zertifikate mit der Zuerkennung Ausbildereignung entgegen. Es gratulieren ihnen Fachschulleiter Martin Grenzebach (vonrechts) sowie Kreisbeigeordnete Rita Baier.

Foto: Karl-Heinz Burkhardt

Trotz eines nassen Jahres stufte er 2014 als zufriedenstellend für die Landwirte ein. Auch auf die im Vorjahr von Personen außerhalb der Landwirtschaft oft zitierten Schlagwörter „Nachhaltigkeit“ und „Tierwohl“ bezog er Stellung. Die Kreislaufwirtschaft, die man als Landwirt erlerne, bedürfe dabei keine Aufklärung von außen. Ebenso verhalte es sich beim Tierwohl. Nur artgerechte und sich wohlfühlende Tiere könnten entsprechend wachsen und Leistungen, etwa bei der Milch, erbringen. Man versuche in aller Regel seinen Betrieb besser an die Nachfolgegeneration zu übergeben, als man ihn zuvor übernommen habe, unterstrich Funk.

Absolventen haben gute Berufsaussichten

Fachschulleiter Martin Grenzebach erwähnte die Landwirtschaftsschule Fulda, die vor 125 Jahren ins Leben gerufen wurde. In den zurückliegenden Jahren hat sich seiner Erfahrung nach der Berufsstand positiv weiterentwickelt. Die wissenschaftliche Thematik in der Fachschule in Verbindung mit der Praxis stellte er als eine besondere Stärke in der Berufsausbildung heraus.

Die Berufsaussichten für die Studierenden bezeichnete er als sehr gut. Selbst wer nicht auf dem eigenen Betrieb wirtschaften könne, der finde ein breites Angebot in den der Landwirtschaft vor- und nachgelagerten Wirtschaftsbereichen.

22 Anmeldungen schon jetzt für den Herbst in Fulda

Froh ist Grenzebach über die hohen Schülerzahlen, die den Fortbestand der Fuldaer Fachschule sichern. Im September 2015 beginnt demnach ein weiterer Studiengang mit bereits 22 Neuanmeldungen. „Die Ballnacht mit so vielen jungen Menschen ist ein Zeichen, mit der Landwirtschaft geht es weiter“, so Gudrun Stumpf, stellvertretende Vorsitzende des Landfrauenverbandes Hessen. Angesichts der Ãœberreichung der Abschlussurkunden an 23 frischgebackene Agrarfachfrauen, stellte sie deren besondere Aufgaben hinsichtlich von immer mehr Bürokratisierung und Aufzeichnungspflichten auf den Betrieben heraus.

Fachschüler sorgen für Programm und Stimmung

Mit Sketchen wie einem „Faschingstag im Wartezimmer“ trug eine Fachschülergruppe zur Heiterkeit bei. Stefan Schneider führte durchs Programm, die Tranzgruppen aus Dipperz und Hofbieber waren zudem eine Augenweide. Zu den Klängen der Live-Musik-Band schwebten die Tanzpaare bis in die frühen Morgenstunden übers Parkett.

Zeugnisübergaben und Zertifikate

Sie sind eine besonders wichtige Stütze auf den Betrieben, gerade in Zeiten eines zugenommenen Bürokratismus und Verwaltungsaufwandes: In Petersberg konnte zahlreiche Agrarbürofachfrauen ihre erworbenen Zertifi­kate von der stellvertretenden Landfrauenverbandesvorsitzenden Gudrun Stumpf (von rechts) und der Fuldaer Bezirkslandfrauenvereinsvorsitzenden Brigitte Baumgarten entgegennehmen.

Foto: Karl-Heinz Burkhardt

Höhepunkt des Balles der Landwirtschaft ist die Übergabe von Zeugnissen und Zertifikaten an die neuen Absolventen. Die Prüfungen zum Landwirt/Landwirtin im Landkreis Fulda und im Main-Kinzig-Kreis haben bestanden: Marcel Bös, Andre Hahn (beide Steinau), Alexander Groß aus Langenselbold, Markus Hascher (Birstein), Bendix Knop aus Bruchköbel, Katharina Müller aus Müs, Marina Schlag aus Büchenberg und Lukas Stock aus Bimbach. Als Prüfungsbeste wurden Florian Fröhlich aus Nüsttal, Markus Trapp aus Poppenhausen sowie Max Balzter (Künzell) und Markus Schneider aus Bruchköbel ausgezeichnet. Die Prüfung als Landwirt im Ne­benerwerb legten David Gutberlet aus Burghaun und Mario Reith aus Hofbieber ab.

Ihre Zertifikate mit Zuerkennung der Ausbildereignung nahmen folgende Staatlich geprüften Betriebswirte entgegen: Li­ane Bornemann (Erdmannrode), Andreas Dücker (Eckweisbach), Joachim Jockel (Rabenstein), Steffen Link (Külos), Sebastian Schmidl (Lautenhausen), Johannes Schuchert (Steinberg), Ricardo Schulz (Wehrda), Sarah Statt aus Bad Soden-Salmünster/Kath. Wallenroth, Chrisian Stieler aus Setzelbach, Maria Trost (Geismar) und René Wehnes (Niederthalhausen).

Urkunden an neue Agrarbürofachfrauen

Auch wurde die Zertifikate an die neuen Agrarbürofachfrauen überreicht. Dies sind: Helga Bartel (Birstein), Brigitte Baumgarten aus Ebersburg, Regina Bernhart aus Rodgau, Jutta Diel aus Kalbach, Monika Eyrich (Meinhard), Katrin Förster aus Büdingen, Jutta Grösch aus Rodholz, Simone Hartmann aus Fellen, Bettina Hau aus Dipperz, Birgit Jäger aus Breuna-Rhoda, Silvia Kümpel aus Tann, Loritta Leipold aus Schlüchtern, Marie-Luise Mayer-Reitz aus Gräfenhausen, Silvia Mihm aus Poppenhausen, Sabine Mötzung aus Hofbieber, Christina Reutzel aus Burgbracht, Anna Maria Schmitt aus Ahlbach, Andrea Stückrath aus Alheim, Julia Trageser aus Linsengericht, Jacqueline Velte aus Dautphetal, Diana Velte aus Bindsachsen, Elvira Weber aus Hilders und Carmen Zengerle aus Dipperz.

Burkhardt – LW 7/2015